8 Argumente der Tabakindustrie, die so oft wiederholt werden, bis Nikotinkranke sie übernehmen:

                                                                                            1. Rauchen sei ein Kulturgut und Genussmittel

                                                                                            2. Andere Freuden würden auch verboten werden

                                                                                            3. Ablenkung auf andere Gesundheitsgefahren

                                                                                            4. Bevormundung, Entmündigung

                                                                                            5. Einzelbeispiele gesunder Raucher, kranker Nichtraucher

                                                                                            6. Zweifel an der Gesundheitsgefährdung durch Passivrauchen

                                                                                            7. Nichtraucher wären nicht tolerant, ungesellig und humorlos

                                                                                            8. Tabaksteuer finanziere den Staat 




Dazu als Beispiel die Korrespondenz zwischen Christian Marx und KyRa Golden (Hamburg):

Sehr geehrter Herr Marx,

Herr Dr. Weber war so freundlich, mir Einblick in Ihre Mail zu gewähren. - Möglicherweise ist Ihnen bei den vielen Infos in der Maischberger-Sendung entgangen, dass Dr. Weber darauf hinwies, dass es sich bei dem korrekten Zigarettenpreis um eine Berechnung von Prof. Dr. Michael Adams von der Fakultät Wirtschaft und Soziales der Universität Hamburg handelt. - Hier ein Artikel des Spiegels dazu:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/gesundheitskosten-in-kalifornien-anti-tabak-programm-spart-86-milliarden-dollar-a-574467.html
 
Vielleicht auch von Interesse: Hier ein Spiegel-Artikel zu den Passivrauch-Toten und den diesbezüglichen Folgekosten:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/globale-studie-passivrauchen-fordert-jaehrlich-600-000-todesopfer-a-731234.html
Passivrauch wird ja - anders als beim aktiven Rauchen - nicht freiwillig eingeatmet, sondern zwangsweise nur deshalb, weil ein Mensch immer atmen muss, andererenfalls ist er in wenigen Augenblicken tot.
 
Weil es in der Sendung bei Maischberger nicht um die in Ihrer Mail genannten "Nebenthemen" ging, sondern um die Sucht des Rauchens und Alkoholkonsums, belasse ich meinen Focus darauf.
 
Mit freundlichem Gruß
KyRa Golden

 Sehr geehrte Frau Golden,
die Rechnung und die Gedanken hinter den Artikeln sind mir klar, nichts desto trotz ist es schlicht nicht zu Ende gedacht.
Einige Gegenfragen die sich dazu ergeben:
 
Wie sollen Ihrer Ansicht nach die fehlenden Steuereinnahmen von ca. 14Mrd. Euro(Tabaksteuer) jährlich kompensiert werden?
 
Das nicht für Tabak ausgegebene Geld wird an anderer Stelle konsumiert und kommt damit dem Steueraufkommen wieder zugute. Schließlich legt der Raucher das Geld nicht auf's Sparbuch, was er durch Rauchverzicht eingespart hat.
 
Die Einsparungen würden zu Gunsten der Krankenkassen gehen, die fehlenden Steuereinnahmen würden den Staat betreffen und somit letztlich jeden von uns.
 
Wie schon erklärt, wird es deshalb keine fehlenden Steuereinnahmen geben. Das den Krankenkassen ersparte Geld kommt allen Versicherten zugute. - Insgesamt ein positiver Saldo.
 
Was soll mit den Angestellten der Tabakindustrie passieren? Haben Sie hieraus entstehende Folgekosten schonmal abgeschätzt?
Haben Sie für diese Leute ein Konzept?
 
Den Angestellten der Tabakindustrie weine ich keine Träne nach, sie wussten, worauf sie sich einlassen.
Sicher würde es da Einschnitte geben, aber gute Leute werden überall unterkommen, schließlich greift ja der demografische Faktor, wo Arbeitsplätze bald nicht mehr besetzt werden können, da es zu wenig Nachwuchs gibt.
Nicht umsonst holen wir uns qualifizierte Leute aus dem Ausland, weil hier gemäß Aussagen der Industrie nichts mehr zu finden ist, wie auch in etlichen Handwerksberufen. Da heißt es umschulen, was ja jetzt auch schon viele machen müssen.
 
Übrigens, was ist mit den Angestellten und Führungspersonal der Asbestindustrie - sind die jetzt alle arbeitslos?
 
Wie stehen Sie zu der Tatsache, dass bereits viele "Sportkneipen" ihre Existenz aufgeben mussten, weil Sie das Rauchen verbieten mussten, obwohl Wirt und Gäste es befürwortet haben zu rauchen?
 
Sicher können Sie viele Beispiele der vielen Sportkneipen nennen, die aufgrund des Rauchverbots pleite gingen.
Auch denen weine ich keine Träne nach, schließlich war das Konzept von Anfang an nicht stimmig, in Sportkneipen das Rauchen zu erlauben.
Die wirtschaftlichen Belange haben den gesundheitlichen nachzustehen, wie schon das Bundesverfassungsgericht gesagt hat, da die Gesundheit das höchste Gut ist.
 
Natürlich ist es ein tragischer Umstand, dass das Passivrauchen viele Menschen ungewollt beeinträchtigt. Das gilt übrigens Auch für KfZ-Abgase in der Stadt.
 
Sicher ist auch der Straßenverkehr in der derzeitigen Form nicht gesund, aber
1. es wird viel getan, um den Schadstoffausstoß zu vermindern oder zu beseitigen (Elektroautos, Bremmstoffzelle, Kat, Rußfilter), und
2. das Auto ist im Gegensatz zum Rauchen nützlich. Ich kann mir z.B. nicht vorstellen, dass Sie bei einem Herzinfarkt (was hoffentlich nie passiert) mit der Bahn oder mit dem Fahrrad zur Klinik gebracht werden wollen.
Bei erhöhten Feinstaubwerten kann in Städten ein Fahrverbot verhängt werden. Alte Stinker mit der roten Plakette dürfen überhaupt nicht in viele Innenstädte.
 
Was wird beim Rauchen getan? NICHTS. Im Gegenteil, es werden Zusatzstoffe beigemischt, um Kinder und Jugendliche schneller abhängig zu machen.
 
Nebenbei angemerkt hoffe ich, dass Sie keine Kleidung von Massenherstellern kaufen, die unter unwürdigen Bedingungen von Kindern produziert werden, die z.B. beim Bleichen von Jeans langfristige Folgeschäden erleiden.
 
Wie schon bezüglich Kfz lenken Sie vom eigentlichen Thema ab, aber auch hierauf werde ich kurz eingehen:
 
Selbstverständlich sind mir diese menschenverachtenden Arbeitsbedingungen, die Sie ansprechen bekannt - und nicht nur die. Und Sie können sicher sein, dass ich tunlichst vermeide, in derartigen Geschäften Kleidung zu kaufen. Ihnen ist sicherlich bekannt, dass nicht nur Billigläden unter solch Umständen produzieren lassen, sondern auch diverse Edel-Boutiquen. - Auch die üble Produktionsweise von gebleichten Jeans ist mir bekannt. Ich trage keine Jeans, passen nicht zu meinem Kleidungsstil.
 
Da Sie sich - zu recht - dafür einsetzen, dass niemand unter unserem Konsum leiden darf, ist Ihnen sicherlich auch diese Dokumentation bekannt:
 
Kinderarbeit beim Tabakanbau: Leiden für Zigarettenraucher
http://www.srf.ch/player/tv/kassensturz/video/kinderarbeit-beim-tabakanbau-leiden-fuer-zigarettenraucher?id=501f6f1d-7e58-4ffe-90eb-3a21ba45990d
 
Keine Frage, alle meine Argumente machen das Rauchen nicht besser. Nichts desto trotz ist es einfach zu kurz gedacht das Rauchen zu bekämpfen ohne eine Lösung für die in dieser Branche tätigen Menschen bereitzustellen und eine Möglichkeit für den Staat aufzuzeigen die finanziellen Verluste zu kompensieren oder haben Sie hierfür Vorschläge?
 
Hierzu siehe oben.
 
Mit freundlichem Gruß
KyRa Golden