Wer ist in Österreich Raucher? (Ergebnisse der Gesundheitsbefragung 2014)

Personen mit geringer Bildung:
Den deutlichsten Einfluss auf die Wahrscheinlichkeit, täglich zu rauchen, hatte in der Gruppe der Erwerbstätigen die höchste abgeschlossene Schulbildung. Das im Vergleich zu Personen mit höherer oder Hochschulbildung am stärksten erhöhte Risiko, täglich zu rauchen, hatten Frauen (OR=4,1) und Männer (OR=3,1) mit Pflichtschulbildung. Aber auch bei Frauen (OR=2,9) und Männern (OR=2,1) mit Lehrabschluss als höchster Schulbildung war die Wahrscheinlichkeit, täglich zu rauchen, im Vergleich zu Personen mit höherer oder Hochschulbildung deutlich größer.
Nicht nur bei den Erwerbstätigen, sondern auch bei den Pensionistinnen und Pensionisten erwies sich die höchste abgeschlossene Schulbildung als starke Determinante für das tägliche Rauchen. Besonders bei den Pensionistinnen war die Wahrscheinlichkeit des täglichen Rauchens stark erhöht, nämlich um das 4,9-Fache bei den Pflichtschulabsolventinnen und um das 4,6-Fache bei den Frauen mit Lehrabschluss, jeweils im Vergleich zu Frauen mit höherer oder Hochschulbildung.
Eine rund doppelt so hohe Wahrscheinlichkeit des täglichen Rauchens wie bei den Erwerbstätigen (einschließlich Personen in Karenz) war bei Arbeitslosigkeit zu beobachten (Frauen: OR=1,9; Männer: OR=2,4).

Arbeiter und Selbstständige (außer Bäuerinnen):
Eine Verdoppelung der Wahrscheinlichkeit, täglich zu rauchen zeigte sich für Männer, deren berufliche Tätigkeit einfache manuelle Arbeiten umfasste (OR=1,9) im Vergleich zu Männern mit höherer nicht manueller Tätigkeit. Auch Männer mit höherer manueller Tätigkeit hatten im Vergleich zu Männern mit höherer nicht manueller Tätigkeit eine um das 1,6-Fache erhöhte Wahrscheinlichkeit täglichen Rauchens. Bei Männern mit selbstständiger Tätigkeit war diese Wahrscheinlichkeit um das 1,6-Fache erhöht. Bei Frauen in der Landwirtschaft war die Wahrscheinlichkeit täglichen Rauchens im Vergleich zu Frauen mit höherer nicht manueller Tätigkeit deutlich reduziert (OR=0,2).

Migranten aus Osteuropa, Jugoslawien, Türkei:
Der Migrationshintergrund erwies sich vor allem bei Frauen aus den ab 2004 der EU beigetretenen Staaten sowie bei jenen aus dem ehemaligen Jugoslawien (außerhalb der EU) oder der Türkei als Determinante für eine höhere Wahrscheinlichkeit des täglichen Rauchens: Frauen aus den seit 2004 zur EU gehörigen Ländern hatten eine im Vergleich zu Österreicherinnen um das 2,2-Fache erhöhte Wahrscheinlichkeit, täglich zu rauchen, bei Frauen aus dem ehemaligen Jugoslawien (nicht-EU) oder der Türkei war die Wahrscheinlichkeit um das 1,9-Fache erhöht.
Besonders deutlich war der Effekt des Migrationshintergrunds auf das Rauchverhalten bei den Pensionistinnen: jene aus dem ehemaligen Jugoslawien (außerhalb der EU) oder der Türkei hatten im Vergleich zu Österreicherinnen eine 8,3-mal so hohe Wahrscheinlichkeit, täglich zu rauchen. Aber auch bei pensionierten Männern mit einem Migrationshintergrund aus dem ehemaligen Jugoslawien (nicht-EU) oder der Türkei war die Wahrscheinlichkeit des täglichen Rauchens im Vergleich zu österreichischen Pensionisten um das 2,6-Fache erhöht.