Krebsrisikofaktoren!

Fast jeder Zweite erkrankt in Österreich an Krebs. Bei der Therapie gab es Erfolge, trotzdem wird noch immer jeder zweite Krebspatient an seiner Erkrankung sterben. Hinter diesen nüchternen Zahlen verbergen sich persönliche Schicksale und das Leid der Betroffenen und ihrer Angehörigen. Krebs wird gerne als schicksalhaft angesehen, aber das stimmt so nicht, viele Tumorfälle sind vermeidbar. Zahlreiche Risikofaktoren sind inzwischen bekannt: Fehler bei der Ernährung, zu wenig körperliche Aktivität und Übergewicht, zu viel Sonne, Virusinfekte, Alkohol und allem voran der Tabakrauch.

Gerade beim Tabakrauch kommt dem Staat eine besondere Verantwortung zu. Österreich schützt Kinder und Jugendliche nicht ausreichend vor diesem Suchtmittel. Während z.B. in Deutschland die Raucherquote in dieser Altersgruppe in wenigen Jahren um mehr als die Hälfte gesunken ist, opfern unsere Politiker Kinder und Jugendliche weiterhin den finanziellen Interessen der Tabakindustrie. Rauchen in der Öffentlichkeit ist noch immer die Norm, in der Mehrzahl der Lokale wird geraucht. Die Vorbildwirkung auf Minderjährige ist katastrophal. Mit 17 raucht bereits ein Drittel täglich, nur wenige kommen wieder davon los. Rauchende Teens sind ein alltägliches Bild, wir haben uns daran gewöhnt. Man bezeichnet Zigaretten als legales Genussmittel, und verharmlost damit, dass nahezu ein Drittel aller Krebserkrankungen durch Tabakrauch verursacht werden. Man spricht von individueller Freiheit und leugnet damit, dass Tabakprodukte schwer abhängig machen. Wenn ein krebserregendes Suchtmittel legal ist, müsste der Staat dann nicht zumindest die Schwächsten zuverlässig schützen?

Ergänzen wir also die Liste der Risikofaktoren: Skrupellose Geschäftemacherei und die feige Ignoranz unserer Politiker sind ein ganz wesentlicher Risikofaktor für Krebs!