Rauchen bei Schülern in Oberösterreich
Alarmierende Trends weisen auf das Versagen der Tabakpolitik und des Jugendschutzes hin

(nach dem Forschungsbericht von Prim. Dr. Schinko und Mag. Flink)

Eine Studie der Krebshilfe OÖ an 569 Schülern zwischen 13 und 18 Jahren zeigte 2008 bei mehreren Indikatoren Verschlechterungen gegenüber 2005.
Entgegen jeder Realität schätzten die Schüler Rauchen 2008 harmloser ein (-11%), besonders Mädchen (-12%) und Polytechnikum (PT)-Schüler (-23%).
Dementsprechend nahm auch der Wunsch ab, weniger zu rauchen (-8%, bei Hauptschülern -23%, bei 13-14-Jährigen -26%) bzw.
wieder ganz rauchfrei zu werden (-11%, bei 15-16-Jährigen -18%, Berufsschule -23%, PT -28%, Hauptschule -29%).

Zwar hatte sich der Raucheranteil seit 2005 (33%) kaum verändert (32%), wobei im Schnitt nach wie vor nur eine Zigarette täglich geraucht wurde,
doch nahm der Konsum bei den regelmäßigen Rauchern (3+ Zig.) von 11,4 auf 12,4 Zig./d zu, und das bei einem mittleren Alter von  nur 13,7 Jahren.
Noch deutlicher fiel diese Zunahme bei Mädchen aus, die 2008 im Schnitt um 1,6 Zig./d mehr rauchten, sowie in PT und Berufsschule.

Im Schnitt wird die erste Zigarette nach wie vor mit 12,2 Jahren geraucht, aber die jüngeren Raucher gaben 2008 einen früheren Rauchbeginn an.
Besonders früh ist der Rauchbeginn in Hauptschule und PT, wo auch die Experimentierphase, die sonst im Schnitt 1,5 Jahre dauert, kürzer ist und früher mit dem regelmäßigen Rauchen begonnen wird. Im Mittel wurde 2008 ein halbes Jahr früher mit dem regelmäßigen Rauchen begonnen (2005: 14,2a, 2008: 13,7a). Diese Vorverlegung des regelmäßigen Rauchens fiel bei 13-14-Jährigen, in Hauptschule und PT noch stärker aus.

Das Rauchen in Wohnräumen hat um 14% zugenommen. Nur ein Drittel verlässt zum Rauchen die Wohnräume, während in 59% der Raucherhaushalte zu Hause geraucht wird (2005: 41%). Damit hat sowohl das Passivrauchen von Minderjährigen zugenommen als auch deren Verleitung, selbst Raucher zu werden.