Die Zusammenarbeit von Medizin und Wirtschaftswissenschaft hat aufgedeckt, dass der österreichische Staat Minderjährigen jährlich über 60 Millionen Euro an Tabaksteuern abnimmt, aber nichts davon in die Tabakprävention investiert. Die Politik erfüllte Wünsche von Tabakindustrie und -handel und versäumte es, den wissenschaftlichen Erkenntnissen Rechnung zu tragen. Die Folgen der dramatischen Zunahme des Rauchens bei Kindern und Jugendlichen wird das Gesundheitswesen in den nächsten Jahrzehnten mit wesentlich größerem Kostenaufwand behandeln müssen.
Die Schweiz hat 2,6 Rappen pro verkaufter Zigarettenpackung in die Prävention investiert und damit schon 2001 bis 2006 einen Rückgang der Raucherquote bei 14 bis 19-Jährigen von 31 auf 25% erzielt. In Österreich raucht dagegen schon jede(r) vierte 15-Jährige(r) täglich Zigaretten. Damit hält Österreich -gemeinsam mit Grönland- den traurigen Rekord in Europa: ein Rekord an Rückständigkeit, der uns noch teuer zu stehen kommen wird.