Leserbrief 23.11.2009

"Frau Salomon hat in Ihrer Kolumne "Salomonisch" einmal mehr ins Schwarze getroffen. Bereits in einer der ersten Ausgaben der "Presse am Sonntag" hat
Sie auf die gescheiterte heimische Raucherregelung hingewiesen, geändert hat sich seither nichts. Nichtraucher werden in vielen Lokalen weiterhin in hinterste Kammerl weggesperrt, der Hauptraum ist so gut wie nie als Nichtraucherraum deklariert und Umbauanträge dürfen nach wie vor eingebracht werden. Von hunderten nicht bearbeiteten Anzeigen und einer Hand voll Strafen am untersten Ende des Strafrahmens ganz zu schweigen.
Trotz all dieser (rechtsstaatlichen) Defizite wird die Politik nicht müde uns die gescheiterte "österreichische Lösung" als Erfolg zu verkaufen.
Bloß, wie lange noch? So lange bis uns die EU (Lissabon-Vertrag!) zu rauchfreien Arbeitsplätzen zwingt? Möglich, denn mit der in Kürze im Rat beschlossenen, unverbindlichen Empfehlung der EU wird ein weiterer Schritt zu einem EU-weiten Rauchverbot gesetzt werden. Die heimische Politik - allen voran die Populismusweltmeister der "Raucherpartei" FPÖ - und insbesondere die Regierung wäre gut beraten, diesem Wegweiser zu folgen, um nicht jegliche Glaubwürdigkeit in Sachen Gesundheitsschutz zu verspielen. Denn schließlich ist ein generelles Rauchverbot nicht nur eine Entscheidung der Vernunft, sondern auch eine der Politik. Leider!"

PS: Nachfolgend mein gestern in der "Presse am Sonntag" abgedruckter Leserbrief:
"„Raucherparadies Österreich“, Salomonisch, 22. November
Falsch verstandene Freiheit
Interessant ist die Tatsache, dass die FPÖ sich im Namen einer falsch ver­standenen Freiheit nicht nur für Rau­cher, sondern auch für Raser stark­macht. Diese Partei will also das Rau­cher- und Raserparadies weiter vertei­digen. Dabei müsste man es vor allem den zahlreichen jugendlichen Rau­chern und Rasern durch höhere Ziga­rettenpreise und Verkehrsstrafen er­schweren, andere Mitbürger zu gefähr­den.
Die skandinavischen Länder zei­gen, wie erfolgreich solche Maßnah­men sind...Dr. K.K.(Melk)