Stöger versuchte am 8.4.10 mit einer manipulierten Umfrage das Kdolsky' Gesetz zu zementieren: Dr. Palme vom IFES sprach von 45% Rauchern, obwohl Statistik Austria 2007 noch 23% festgestellt hatte.
Angeblich hatten sich nur 19% für ein generelles Rauchverbot in Lokalen ausgesprochen, während das Eurobarometer 2008 noch 63%  Zustimmung fand.
Die Ergebnisse dieser Auftragsarbeit des IFES stehen auch völlig im Widerspruch zu Ergebnissen, die das IFES im April 2007 veröffentlichte (74% Zustimmung in der Steiermark für ein generelles Rauchverbot in Lokalen). Auch 2 Studien der Medizin-Universität Graz (in der Steiermark und in Oberösterreich) zeigten eine große Mehrheit für ein generelles Rauchverbot (Wien wird dzt. ausgewertet).
Dr. Palme wusste auf die Frage eines Journalisten, wie hoch die Zustimmung zu einem Verbot in anderen Ländern vor dem Verbot war, keine Antwort (in Irland übrigens so hoch wie in Österreich heute), weil sich die Leute das noch nicht vorstellen konnten. Dieser jämmerliche Gesundheitsminister gab sogar zu, sich zuerst von Leitl Instruktionen geholt zu haben. Er gibt vor, er würde nach dem 1.7. strenger kontrollieren, hat aber bei der Bezirksverwaltungsbehörde gar keine Exekutivgewalt und will für die Kontrolle auch nicht mehr Personal als bisher. Stöger beschwor immer die "gute Luft", die in Gaststätten durch die Trennung zu erwarten wäre, hat aber keine Ahnung, was gute Luft ist und will es auch nicht wissen. Der Arbeitnehmerschutz in Raucherlokalen wird von Stöger völlig ignoriert und in größeren Lokalen damit abgetan, dass sich das Personal ja meist im Hauptraum aufhielte. Überhaupt nicht zur Sprache kamen Kinder, die sogar in Deutschland keinen Zutritt zu Raucherlokalen und -zimmern haben.

Das Eurobarometer zeigte die höchsten Zustimmungsraten für komplett rauchfreie Restaurants in den Ländern, die schon entsprechende Gesetze umgesetzt haben: Italien 95%, Malta 88%, Schweden 87%, U.K. 86%, Irland 85%, Frankreich 83%. Aber auch in Österreich betrug die Zustimmungsrate bei dieser europaweiten Umfrage schon 63%.
Dagegen ist das Ergebnis von Stöger/Palme in Frage zu stellen, weil
1) die Österreicher nicht dümmer sind als andere Europäer und
2) die Manipulation der WKO einen solch drastischen Gesinnungswandel nicht erklären könnte.

Wir messen auch seit Inkrafttreten des Gesetzes (über 80m² seit 1.1.09)  in Nichtraucherbereichen von Lokalen noch immer gesundheitsgefährdende Schadstoffkonzentrationen!

Stöger hat konsequent am Thema vorbei evaluiert: Es wurde nicht erfasst
Es wurde lediglich die Befindlichkeit der Bevölkerung zu einem emotional aufgeheizten Thema erfasst.
Nehmen wir an, man würde ebenso die Bevölkerung vor einer anstehenden Steuererhöhung fragen, ob sie diese denn auch möchte, wie würde das Ergebnis ausfallen? Würde das Auswirkungen haben auf ein Gesetz? Wäre die Befindlichkeit der Bevölkerung überhaupt von Relevanz wenn eine Steuererhöhung einfach zwingend notwendig wäre?

Es drängt sich die Frage auf, weiß Stöger tatsächlich nicht, wie er seinen Job zu erledigen hat, oder denkt er, die Bevölkerung wäre dumm genug sich täuschen zu lassen?
Stögers Entscheidung stand bereits vor dem Ergebnis der Evaluierung fest, da er ja schon lange vor Ostern von den Opfern des Tabakrauchs verlangte, dass sie auch nach dem 1.7.2010 anzeigen sollen. Das Gesetz hat aber schon jetzt in Einkaufszentren, Tankstellen, Möbelhäusern, Krankenhäusern und Mehrraumlokalen volle Gültigkeit. Dort wird noch immer geraucht. Anzeigen werden schubladiert und Bürger, die sich trotz der bürokratischen Hürden die Mühe einer Anzeige machen, als Vernaderer desavouiert. Daran wird sich auch nach dem 1.7. 2010 nichts ändern.

Möchte man statt Schmutzkonkurrenz, teurer Überwachung des Ausnahmedschungels und Behördenwillkür eine gerechte und gleichzeitig gesundheitlich verantwortbare Lösung, ist ein generelles Rauchverbot zwingend notwendig. Es schränkt die Freiheit nicht ein. Es bringt Freiheit für viele Personen, die durch Tabak schwer beeinträchtigt werden (Kinder und verantwortungsbewusste Eltern, Schwangere, Asthmatiker, Lungenkranke, Herzkranke, chronisch Kranke und alle anderen, die Rauch nicht ertragen, davon schleichend erkranken oder Spätfolgen erleiden).
Eine Raumtrennung (österreichische Lösung) wird NIE funktionieren, weil Raucher und Nichtraucher einfach zusammen fortgehen wollen. Wie sollte es auch funktionieren? Es gibt kein "getrenntes Miteinander", man kann nicht über getrennte Räume hinweg kommunizieren!