ORALTABAK (Snus, Snuff)
Beim Oraltabak wird das Suchtgift Nikotin über die Mundschleimhaut resorbiert, aber auch Karzinogene wie PAH, Aldehyde, Schwermetalle wie Arsen und Polonium 210 sowie Nitrosamine, die bei regulärer Snus-Verwendung auch im Harn nachweisbar sind. Aus diesen Gründen sollte Oraltabak nicht anstelle von Medikamenten für die Entwöhnung von der Zigarette empfohlen werden. Auch die schwedischen "Ärzte gegen Tabak" warnten vor Snus, das nicht wie Nikotinersatzpräparate geprüft wurde, ebenso das schwedische National Institute for Public Health und das Karolinska Institut. Mehr schwedische Männer verwenden Snus ohne als mit Aufgabe des Rauchens. An diesen weiterrauchenden Snus-Konsumenten verdient die Tabakindustrie doppelt. Außer in Schweden bleibt Oraltabak in der EU verboten. Klagen dagegen wurden vom europäischen Gerichtshof abgewiesen. Denn Oraltabak eignet sich nicht als Entwöhnungsmittel für Rauchtabak und würde nur der Tabakindustrie helfen, ihre Produktpalette zu erweitern, um noch mehr Menschen nikotinabhängig zu machen. Außerdem stehen Nikotinpräparate ohne Karzinogene zur Verfügung, die als Arzneimittel getestet sind.
Nachdem die irreführenden Bezeichnungen "Leichtzigarette" oder "gesündere" Zigarette in der EU verboten wurden, suchten die Tabakfirmen nach neuen Verkaufstricks: Sie reden von Risikominderung (harm reduktion) und betreiben unter diesem Deckmantel eine Diversifizierung und Ausweitung ihrer Produktpalette. Das Ziel dieser "harm reduction" ist nicht die Nikotinentwöhnung, sondern das Gegenteil: smoking preservation. Deshalb trägt auch der Oraltabak denselben Namen wie die Zigaretten der beides produzierenden Firma und die Werbung suggeriert, dass man damit überall und jederzeit (auch an Orten mit Rauchverbot) Nikotin "genießen" könne und verleitet zum abwechselnden Gebrauch von Zigaretten und Oraltabak. Die Opfer sollen ihr Leben lang nicht mehr davon loskommen.
Da sowohl Zigaretten wie rauchloser Tabak zur Nikotinsucht führen, hat Schweden 2006 die Steuern auf alle diese Produkte erhöht. Im schwedischen Gesundheitssurvey 2004 wurde die tägliche Verwendung von Oraltabak unter der erwachsenen männlichen Bevölkerung mit 22% beziffert, 12% davon rauchen auch täglich und 24% gelegentlich; 40% sind Nichtraucher und 23% Exraucher. Snus verwendende Exraucher machen nur 5% der männlichen und einen verschwindenden Prozentsatz der weiblichen Bevölkerung aus. Wenn unter diesen Personen der positive Einfluss der aktiven schwedischen Nichtraucherpolitik auf die Aufhörrate gleich groß war wie in der übrigen Bevölkerung, bleibt für Snus praktisch kein Vorteil übrig. Die Raucherrate in Schweden ist traditionell niedrig (während die Rate von Schmerzmittel-Abhängigen hoch ist), aber der Rückgang des Rauchens in Schweden hat nichts mit Snus zu tun. Auch 2013 hat Schweden durch Senkung des Tabakkonsums einschließlich Snus noch ein beträchtliches Potential, Krankheiten und vorzeitige Todesfälle zu vermeiden. Das Swedish National Board of Health and Welfare schrieb zwar über Snus im Mai 2005: "Not using tobacco at all is always preferable for everybody, but according to the data reported here one should not reject snus as a means to quit smoking for those who would otherwise not manage to do so." Die schwedische Tabakindustrie möchte ihr Produkt Snus aber auf dem freien Markt verkaufen und nicht nur denen, die zu rauchen aufhören wollen und es mit Nikotinersatzpräparaten oder anderen kontrollierten Pharmaca nicht geschafft haben, von der Zigarette loszukommen. Die kommerzielle Logik gebietet, die Kundenbasis für sein Produkt auszuweiten und nicht zu beschränken. Somit liegt es im Interesse der schwedischen Tabakindustrie, eine neue Klasse von Snus-Abhängigen in ganz Europa zu schaffen, gleichgültig ob ein Teil davon später zu Zigaretten wechselt. Schon 1988 hatte der "Technical Report 773" der WHO vor derartigen Entwicklungen gewarnt und deshalb ein Verbot von Kau- bzw. Oraltabak empfohlen. In Indien wurde diese Empfehlung nicht befolgt, was eine dramatische Zunahme der Verwendung von Oraltabak unter Jugendlichen sowie entsprechender  Folgeerkrankungen nach sich zog. Unter anderem wird auch Zahnfleischschwund, Zahnausfall und ein grauer Star (Katarakt) gefördert. In Mikronesien verbreiten sich dzt. Mischungen aus Betelnuss und Tabak zum oralen Gebrauch bei Jugendlichen (About one quarter of a cigarette is cut and added, including paper to the betel nut, leaf and lime to bring out the flavour in the betel nut. Sometimes it is also dipped in Vodka) mit unabsehbaren Folgen. Zahnärzte warnen vor Zahnfleischschäden. Zur Früherkennung von Mundhöhlenkrebs eignet sich ein einfacher Farbtest.
In der EU (außer Schweden) ist gottlob Oraltabak jeder Form verboten (2001/37/EC, Artikel 8).
All smokeless tobacco products (STP) contain nicotine, a potent addictive substance. They also contain carcinogenic tobacco-specific nitrosamines, albeit at differing levels. STP are carcinogenic to humans and the pancreas has been identified as a main target organ in American and Scandinavian studies. All STP cause localised oral lesions and a high risk for development of oral cancer has been shown for various STP but has not been proven for Swedish moist snuff (snus). There is some evidence for an increased risk of fatal myocardial infarction among STP users (including Betel). Data indicate reproductive effects during pregnancy, in particular an increase of stillbirths in early pregnancy, but also premature births, neonatal apnea, disturbed autonomic cardiac regulation, increased postneonatal mortality and SIDS. Risks for SIDS of Swedish children were comparable if mothers smoked 1-9 cigarettes per day in pregnancy or if they used oral tobacco.
STP are addictive and withdrawal symptoms are similar to those seen in smokers.
Users of snus were found to develop an increased risk of fatal heart attack and fatal stroke. Swedish patients with myocardiac infarction halved their mortality risk by discontinuation of Snus. Use of snus is associated with higher blood pressure and waist circumference (visceral adiposity).
For sufficient evidence of carcinogenicity of smokeless tobacco in humans see: http://monographs.iarc.fr/
Snus and other smokeless tobacco products are gateway drugs (Einstiegsdrogen für Kinder und Jugendliche in die Nikotinsucht).
Snus use before age 16 increases risk to become a regular smoker.
Ein neues Schlupfloch bei Werbe- und Verwendungsverboten fand die Tabakindustrie in Form von Nikotinbeuteln wie Skruf oder Faro. Die Verwendung oraler Produkte hat den Vorteil, dass niemand passivrauchen muss und dass der Atemtrakt nicht belastet wird, führt aber beim Konsumenten zu hohen Nikotinbelastungen, die im Harn als Kotinin nachweisbar sind.