Ärzte antworten auf Fragen von Eltern und Lehrern
Questions on children by parents & teachers
Wie lässt sich Passivrauch messen?
Durch Luftnikotin und durch Cotinin (ein Abbauprodukt des Nikotins) im Harn, Serum, Speichel oder Haar. Cotinin wurde in Österreich bisher nur 2020 an einer (nicht repräsentativen) Stichprobe von 85 Volksschülern im Alter von 6-10 Jahren überprüft, deren Eltern nur in 7 Fällen (8%) Passivrauchen der Kinder angegeben hatten. Bei dieser Stichprobe fand sich aber in 20% der Kinder eine Cotininkonzentration über der Nachweisgrenze von 0,27 µg/l Harn. 7,1%  der Kinder lagen über der Quantifizierungsgrenze von 0,89 µg/l Harn, 5% überschritten 1,1 µg/l Harn (1,0 µg/g Kreatinin) und der Maximalwert erreichte 9,6 µg/l Harn (30 µg/g Kreatinin). In NRW ließ sich (in Bochum und einem ländlichen Kontrollgebiet) bei 87% der 6-11-jährigen Kinder Cotinin im Harn >0,1 µg/l nachweisen, das mit der Zahl der Raucher im Haushalt stieg, aber auch mit der Passivrauchbelastung an anderen Orten und bis zu 22.4 μg/l erreichte. Im Mittel waren die Belastungen in 16 anderen an Democophes teilnehmenden Ländern in Europa noch höher. Österreich durfte wegen der Cotinintests an Democophes nicht teilnehmen und musste sich aus politischen Gründen bei Mutter-Kind-Untersuchungen auf POPs in der Muttermilch beschränken.

Wie helfe ich meinen Kindern in der Corona-Krise?
Bei Kindern sind schwere COVID-19 Erkrankungen selten, aber sie übertragen das Virus. Eltern, Lehrer und Betreuungspersonen sollten sich selbst möglichst bald impfen lassen und ihre Kinder ab 5a. Alle sollten mit Schutzmasken und Händehygiene vertraut gemacht werden. Video zum Händewaschen. Schließungen von Kindergärten und Volksschulen sollten beendet werden, wie von Kinderärzten empfohlen. Selbst in der Unterstufe der Mittelschule helfen Quarantänemaßnahmen noch wenig und schaden dem Lernfortschritt. Ein positiver Gurgeltest bei 0,39% der Schüler der ersten 8 Klassen beweist nicht, dass Volksschüler oder Kindergartenkinder so infektiös wären wie Erwachsene oder dass sich unter ihnen Superspreader befänden. Hygiene verhindert erfolgreich die COVID-19-Übertragung in Schulklassen. Kinder haben ein Recht auf Bildung und Schutz vor der Manipulation durch die Tabak/Nikotin-Industrie. Nikotin- und Tabakwerbung zielt auf Kinder. Kinderärzte verlangen Maßnahmen, um den überdurchschnittlich hohen Raucheranteil bei Österreichs Jugendlichen zu senken: Bundesweite Alterskontrollen, die Abschaffung der Zigarettenautomaten, deren elektronische Alterskontrolle nachweislich versagte und die Bestrafung von Händlern, die Minderjährigen Nikotinprodukte (Zigaretten, Shisha, E-Zigaretten, Skruf, etc.) verkaufen. Das Risiko an COVID-19 zu erkranken, wird bei Teenagern und jungen Erwachsenen durch E-Zigaretten vervielfacht und auch durch die Schleichwerbung für Rauchen und "Dampfen" in Filmen, TV und Videos erhöht. Konsum von E-Zigaretten erhöht das Risiko von Jugendlichen, an COVID-19 zu erkranken, auf das 5-fache und Konsum von Tabak- und E-Zigaretten auf das 7-fache. Falls Ihr Kind Fieber, Atemnot u.a. Symptome (z.B. Magen-Darm-Beschwerden) wie bei COVID19 entwickelt, der PCR-Test auf das Virus aber negativ ist, sollten Sie nach dem Konsum von E-Zigaretten fragen, die manchmal ähnliche Symptome wie das Virus machen können ("EVALI").

Kann ich in der Schwangerschaft Nikotinersatz verwenden?
Das sollten Sie Ihrem Kind nicht antun. Nikotinersatz ist nutzlos, gefährdet eine normale Entwicklung von Gehirn und Lunge Ihres Kindes und ist mit Geburtskomplikationen assoziiert. Rauchende Mütter, die vor oder zu Beginn der Schwangerschaft die Schlusspunktmethode wählten, waren beim Rauchstopp 5-mal erfolgreicher als Mütter, die dafür "Hilfsmittel" wie Nikotinersatz oder E-Zigaretten verwendeten und blieben öfter auch nach der Geburt dem Kind zuliebe rauchfrei. Nikotinersatz der Mutter führt bei ihrem Säugling häufig zu Koliken und später zur Hyperaktivität mit Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen. Jede Form von Nikotin schadet, ist ein Risikofaktor für plötzlichen Säuglingstod (SIDS) und fördert eine spätere Nikotinsucht Ihres Kindes sowie andere Süchte. Das Risiko einer Totgeburt wird auch durch rauchfreien Tabak erhöht und Lutschtabak war mit Trisomie 21 assoziiert. E-Zigaretten in der Schwangerschaft helfen Ihnen nicht beim Rauchstopp, sondern führen ebenfalls zu Frühgeburten, untergewichtigen und unreifen Kindern, stören die kindliche Hirn-, Knochen- und Lungenentwicklung und könnten zu Asthma führen. Nikotin spielt dabei eine Schlüsselrolle, besonders bei der Entwicklung von Lunge und Gehirn. Am gefährlichsten für Sie und Ihr Kind ist die Tabak-Zigarette. Aber auch Snus, E-Zigaretten, reines Nikotin sowie andere Schadstoffe sollten Sie in der Schwangerschaft und Stillzeit meiden. Im Tierversuch führte praenatales Nikotin zu metabolischen und Schlafstörungen sowie Krebs. Wahrscheinlich schädigen sogar nikotinfreie E-Zigaretten die Mitochondrien, erhöhen das Asthmarisiko Ihres Kindes und beeinträchtigen seine Hirndurchblutung bis ins Erwachsenenalter. Auch Ihre eigene Gesundheit leidet durch Zigaretten (auch E-Zigaretten) in der Schwangerschaft. Rauchenden Schwangeren kann beim Rauchstopp geholfen werden, aber nicht mit Nikotinersatz, sondern mit spezieller Beratung, Motivation und Psychotherapie durch Experten, evt. auch zusammen mit finanziellen Belohnungen und nur in besonderen Fällen mit Vareniclin oder Bupropion.

Wie kann die Regierung den Kinder- und Jugendschutz vor Tabak verbessern?
Die WHO empfiehlt, mit Kinderschutz ab Empfängnis zu beginnen und bei Jugendlichen eine rauchfreie Generation anzustreben. Ein internationales Symposium gab Österreich Empfehlungen, damit der Jugendschutz vor Tabakindustrie und -handel nicht nur ein Lippenbekenntnis bleibt. Die Altersgrenze wurde zwar 2019 endlich von 16 auf 18 Jahre erhöht, wird aber nicht österreichweit durch eine unabhängige Stelle mittels Mystery Shopping kontrolliert, nur in Vbg, Stmk (seit 2015) und (seit 2019). Noch wirksamer wäre eine Altersgrenze von 21 Jahren. Denn danach ist ein Rauchbeginn unwahrscheinlich. Aromenverbote für Zigaretten reduzieren das verführerische Anbot, die Werbung und den Konsum von Tabakwaren und E-Zigaretten vor allem bei 14-18-Jährigen. In Kalifornien hatten verschiedene Maßnahmen die Rate täglicher Raucher bei 18-20-Jährigen um 8% pro Jahr abnehmen lassen, doch diese Abnahme konnte durch Anhebung der gesetzlichen Altersgrenze (auf 21 Jahre) auf 26% gesteigert werden. Bei Verstößen gegen Jugendschutzgesetze sollten die Händler bestraft werden: beim ersten Verstoß durch eine Geldstrafe, beim zweiten durch Verdoppelung der nächsten Jahreslizenzgebühr und beim dritten Verstoß durch Verlust der Lizenz. Tabakindustrie und -handel versuchen, die Tabakprävention zu unterminieren, auch mit Zigarettenautomaten, deren Abschaffung schon lange von Ärzten und von allen Kinder- und Jugendanwaltschaften gefordert werden, weil die elektronische Alterskontrolle versagt hat. Es wäre viel leichter, nicht mit dem Rauchen zu beginnen als es sich später wieder abzugewöhnen. Im Gegensatz zur Prävention lässt sich aber mit Tabakentwöhnung Geld verdienen, am meisten von Rauchern, die nie ganz aufhören oder immer wieder rückfällig werden und denen man lebenslang Zigaretten, E-Zigaretten und "Entwöhnungshilfen" verkauft. Dass Tabakprävention kosteneffizient ist, wurde u.a. in Irland, Finnland, Holland, Belgien, Deutschland, Italien und Portugal nachgewiesen. Breiter Konsens darüber besteht, dass man zum Schutz von Schwangeren, Kindern und Jugendlichen E-Zigaretten und HTPs zumindest wie Tabakprodukte regulieren und zum heimlichen Konsum getarnte Produkte verbieten muss. Leider war die E-Zigarette als Einstiegsdroge erfolgreich. Durch aggressive Bewerbung von E-Zigaretten seit 2014 konnte die Tabakindustrie bis 2019 den abnehmenden Rauchertrend stoppen und bei Schülern (6.-12. Schulstufe) in USA 1,66 Millionen Raucher (im letzten Monat) dazu gewinnen. In Europa ist zumindest Vergleichbares zu erwarten. Die EU-TPD verlangte zwar bis Juli 2023 ein Verbot aromatisierter HTPs, aber der illegale Verkauf von neuen Nikotinprodukten an Minderjährige stieg in einigen Ländern, zusammen mit dem Konsum von E-Zigaretten bei Kindern und Jugendlichen, was eine Zunahme der Nikotinabhängigen erwarten lässt und danach einen Anstieg der Raucherquoten bei diesen Jugendlichen. Bei der Verführung zu E-Zigaretten spielen "soziale Medien" eine große Rolle. Austria missed to amend its tobacco law and leaves youth unprotected from nicotine pouches.

Wie kann ich Kindern und Jugendlichen helfen, Nichtraucher zu bleiben?
In der Familie vor allem durch Ihr Vorbild, aber auch Verbote, Regeln und Aufklärung (über Lügen in der Werbung, geheime Marketingstrategien von Tabakkonzernen wie JT, Morris, BAT, Reynolds und andere, die auf Kinder und Jugendliche zielen; über chemische Zusätze wie Menthol, die Reizwirkungen des Tabakrauchs nicht spürbar werden und den jungen Raucher leichter inhalieren lassen, zur rascheren Aufnahme des Nikotins und Sucht- Erzeugung und das alles mit Geschmacksstoffen (auch in Kapseln), die junge Nikotinsüchtige lebenslang an eine Marke binden; Aufklärung über die vorzeitige Hautalterung, Verlust der schlanken Taille, gelbe Zähne, glanzloses Haar, krankes Zahnfleisch, Mundgeruch, vorzeitige Glatzenbildung und Impotenz durch Zigaretten, Nachlassen der Sinnesfreuden durch Verlust von Geschmack- und Geruchssinn, Sehkraft bis Erblindung; auch dass Rangniedere eher zum Drogenkonsum neigen. Kinder haben das Recht auf Schutz vor der Tabakindustrie. Keep cigarettes out of sight, out of mind, and out of fashion! Hilfe im Internet, Literatur, Schutz vor Passivrauchen. Eine schwache Persönlichkeit neigt zur Nikotinsucht, aber Zwillingsstudien zeigten, dass die Vererbung kaum eine Rolle spielt, sondern das positive Bild rauchender Freunde und Eltern und die Tradierung von Gewohnheiten, besonders von Vater zu Sohn und von Mutter zu Tochter. Freunde und Eltern haben größeren Einfluss als die Schule. Kinder nikotinabhängiger Eltern werden dreimal häufiger Raucher. Auch Geschwister und andere Personen im Haushalt spielen eine Rolle. Hauptschüler und Jugendliche mit schlechten Schulleistungen sind besonders empfänglich für die Verführung zum Rauchen und auch später finden sich unter Menschen mit geringer Bildung, unter Arbeitslosen und sozial benachteiligten Schichten die meisten Raucher (Österreich 2006 und 2014). Frühe Rauchversuche mit Inhalieren (inklusive Wasserpfeife und E-Zigarette) programmieren Kinder dazu, später regelmäßige Raucher zu werden, die oft auch nicht mehr davon loskommen. Der erste Lungenzug mit der Shisha kann der Beginn einer Nikotinsucht sein und das Risiko Zigarettenraucher zu werden steigt auf das 2,6-fache. Zwei Drittel der 16-jährigen, die unter dem Einfluss von Freunden und Familie E-Zigaretten konsumieren, sind Nichtraucher. E-Zigaretten haben ein hohes Suchtpotential: Bei 12-15-Jährigen vervierfachen sie die Wahrscheinlichkeit, binnen 2 Jahren ein Raucher zu werden. Ab einer E-Zigarette pro Monat wurde nach 18 Monaten Tabakrauchen in 94% beobachtet. 11-16jährige Buben zeigten binnen 2 Jahren nach E-Zigarettenkonsum einen 2,7-fach höheren Einstieg ins Tabakrauchen und jugendliche Konsumenten von E-Zigaretten verdreifachen ihr Risiko, tägliche Raucher zu werden. Schon das Probieren von E-Zigaretten vor dem 15. Geburtstag führt dazu, dass man noch vor dem 18. Geburtstag zum Tabakraucher wird. Selbst wenn Ihr Kind es schafft, im Alter von 21 Jahren noch Nieraucher zu sein, wird sein Risiko durch E-Zigaretten verdoppelt, bis zum 23. Lebensjahr Raucher zu werden. In England fand sich bei 14-jährigen Nichtrauchern, die E-Zigaretten probierten, eine Verfünffachung des Risikos mit 17 Jahren ein Tabakraucher zu sein. Je jünger ein Kind beim Rauchbeginn ist, desto höher ist seine Wahrscheinlichkeit, Hirnschäden und andere Raucherkrankheiten zu bekommen und vorzeitig zu sterben. Auch Snus und andere orale Nikotinprodukte zum Lutschen sind Einstiegsdrogen in die Nikotinsucht. Nikotin hinterlässt unauslöschliche Spuren im jugendlichen Gehirn. Je früher zu rauchen begonnen wird, desto höher wird das Krankheitsrisiko. 90% der nikotinsüchtigen Raucher wurden schon als Minderjährige nikotinsüchtig gemacht. Das Risiko Ihres Kindes, ein Raucher zu werden, lässt sich berechnen, u.a. aus dem Rauchverhalten der Mutter. Als Eltern helfen Sie am besten, indem Sie sich selbst das Rauchen abgewöhnen und Ihren Kindern sagen, um wieviel schwerer das Aufhören ist, als gar nicht damit anzufangen. Kinder rauchender Eltern werden selbst häufiger zu Rauchern, aber nicht durch Vererbung, sondern durch Nachahmung. Kinder rauchender Eltern wurden seltener Raucher, wenn die Familie Nichtraucherzonen in Lokalen bevorzugte und klare Regeln für ein rauchfreies Zuhause aufstellte. Nach einem Rauchverbot in der Gastronomie nahm das Rauchen auch zu Hause ab und die Raucherprävalenz bei Kindern und Jugendlichen sank. In Cafes und Diskos wurden bis 2019 Teenager zum Rauchen verführt, oft über Shisha oder E-Zigaretten als Einstiegsdrogen. Rauchfreie Lokale erleichtern es Jugendlichen, Nichtraucher zu bleiben und Raucherlokale bzw. Raucherzimmer dienten der Verführung Jugendlicher zum Rauchen. Auch die Tabaksteuer und die Schulpolitik haben Einfluss. Trafiken und Zigarettenautomaten in der Nähe von Wohnung oder Schule werden in Österreich und Deutschland gezielt zur Verführung von Kindern eingesetzt. Trafikanten sind der verlängerte Arm der Tabakindustrie. Über 5000 Trafiken in Österreich versorgen direkt 24,6% der Raucher zwischen 13 und 16 Jahren und 17,5% über Zigarettenautomaten. Die meisten Tabakverkaufsstellen inklusive Tankstellen und Supermärkte gibt es in Niederösterreich, gefolgt von Oberösterreich und der Steiermark. Zigarettenbeschaffung durch 13-15jährige Schüler in Trafiken oder bei Automaten zeigte schon füher, dass die Alterskontrolle in Österreich nicht funktioniert. Verlangen Sie eine Reduktion der Verkaufsstellen für Zigaretten und protestieren Sie gegen Trafiken und Automaten auf Schulwegen und vor Schulen!
Teenager kaufen fast um ein Drittel seltener Zigaretten, wenn diese nicht zur Schau gestellt werden. Auf das Verbot der Zur-Schau-Stellung folgte bei Jugendlichen in England eine Abnahme der Attraktivität von Zigaretten und in Australien ein Rückgang der Raucherrate von 15% auf 11%. Die Tabakindustrie bewirbt E-Zigaretten in Musikvideos wie früher Tabakwaren und Verkäufer von E-Zigaretten verwenden die gleichen Tricks wie früher zur Verführung Jugendlicher, z.B.den Verkauf auf Schulwegen. Teenager, die E-Zigaretten probieren, verdoppeln ihr Risiko, ein Jahr später zu rauchen. Umfragen bei Schülern der 8. und 11. Schulstufe ergaben, dass E-Zigaretten die häufigste Einstiegsdroge ins Tabakrauchen sind, auch bei Schülern, die sonst kaum mit dem Rauchen begonnen hätten. Je häufiger E-Zigaretten sichtbar sind, desto harmloser werden sie von Jugendlichen eingeschätzt. Auch Werbung für E-Zigaretten fördert späteres Tabakrauchen. In Supermärkten (z.B. Spar in Aschbach, NÖ) wird für das Rauchen geworben und es werden Zigaretten neben Süßigkeiten für Kinder angeboten! Rauchende Freunde erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass Ihr Kind selbst zum regelmäßigen Raucher wird, auf ein Vielfaches. Aber gute Eltern, die ihren Kindern Bildung (statt zu viel Taschengeld) zukommen lassen, können auch den schlechten Einfluss rauchender Freunde verhindern. Schicken Sie Ihr Kind in einen Sportverein, aber in keinen, wo es nachher heißt: "rauch eine mit! Der soziale Druckspielt auch bei Mädchen eine große Rolle. Kaum jemand raucht alleine. Prüfen Sie, ob Ihr Kind durch Spiele, im Internet oder Smartphone einer Schleichwerbung ausgesetzt ist. Internetforen wie Snapchat, Instagram, Facebook, Twitter, TikTok oder Youtube werben für E-Zigaretten und geben sogar Anleitungen zur Mischung mit illegalen Drogen, die mittels E-Zigaretten auch öffentlich konsumiert werden können. Wichtig ist der Einfluss der Schule, Lehrer, Schul- und Hausärzte und der Schulfreunde, wobei Vorbilder wirksamer sind als Strafen, aber die Schulpolitik muss konsequent sein und die Selbstbeherrschung früh gefördert werden. Tabakprävention wird in der Steiermark und in Oberösterreich in der Volksschule begonnen, in anderen Bundesländern meist erst mit 11-12 Jahren. In Deutschland wurde nachgewiesen, dass Tabakwerbung den Einstieg in eine Raucherkarriere fördert. Umgekehrt ließ sich die Raucherrate bei Jugendlichen durch ein Bündel von gesetzlichen und fiskalischen Maßnahmen reduzieren. Zusätzlich kann die Aufklärung von Schülern durch Medizinstudenten helfen. Menthol und andere Aromen (süß, fruchtig, alkoholisch) spielen neben Nikotin eine Schlüsselrolle, ebenso Werbung, insbesondere Schleichwerbung. Schon Vorschulkinder merken sich Zigarettenmarken (Logos). Zeigen Sie Ihren Kindern nur rauchfreie Filme und TV-Sendungen. Filme und Videospiele haben Einfluss auf Schüler. Filmschauspieler, -produzenten und Medien wie Netflix werden fürs Rauchen bezahlt, weil Rauchszenen (besonders in TV-Serien) den Rauchbeginn bei Kindern und Jugendlichen fördern. Die Tabakwerbung über eMail und Internet (Spiele, Online Marketing, etc.) wirkt ebenfalls schon bei Jugendlichen und Kindern. Buben und Mädchen werden unterschiedlich beworben. Mit E-Zigaretten werden Werbeverbote umgangen und Kindern und Jugendlichen der Einstieg in die Nikotinsucht erleichtert. Tabakprävention für Kinder und Jugendliche muss sich auch an Erwachsene richten, wenn sie Erfolg haben möchte und darf sich nicht auf Schulprojekte wie YOLO beschränken. Die EU gab konkrete Empfehlungen für Medien- und Gesundheitsexperten. Billige Zigaretten und leichte Verfügbarkeit fördern frühes Rauchen. Erfolgreiche Strategien gegen die Verführung zum Rauchen wurden in Australien und in den U.S.A. erprobt, wo das Rauchen bei Schülern stark reduziert werden konnte. Von 2000 bis 2010 sank in den U.S.A. die Rate passivrauchender Kinder von 25% auf 9% und die Notfallsaufnahmen um 71%. Gesetze für eine rauchfreie Umwelt und eine ausreichende Finanzierung der Tabakprävention senkten die Raucherraten bei Jugendlichen am stärksten. Zur leichteren Kontrolle werden sogar andere Führerscheine für Minderjährige ausgestellt. Auch Medienkampagnen waren erfolgreich. In New York wurde nach Zigarettenpreiserhöhung und Rauchverboten ein Rückgang der Raucherrate bei Teenagern auf die Hälfte beobachtet. Ähnliche Entwicklungen in England, Schottland und z.T. auch in Deutschland wurden durch die Anhebung des Bezugsalters von Tabak auf 18 Jahre verstärkt. Dagegen stiegen die Zahlen jugendlicher Raucher in Österreich dramatisch, weil die Verantwortlichen die nötigen Investitionen in die Tabakprävention versäumten, bis 2019 noch kein Rauchverbot in Gaststätten bestand und der Jugendschutz rückständig war, während ihn die Mehrzahl der EU-Länder verbessert und schon früher bis zum 18. Lebensjahr verlängert hat (in vielen U.S. Staaten, Singapur, etc. sogar bis zum Alter von 21 Jahren). 2007 berichtete die WHO (Tab. 15), dass schon fast die Hälfte der europäischen Länder Zigarettenautomaten verboten hatten. Doch sogar in Ländern mit viel besseren Tabakgesetzen als Österreich und Deutschland (z.B. Norwegen) ist noch immer der Einfluss des Marketings der Tabakkonzerne auf Jugendliche nachweisbar, in USA auch der von E-Zigarettenwerbung am Verkaufsort. Stärker ist er bei weichen Werbeverboten, die außerdem nicht konsequent überwacht werden. In Deutschland fördert die Werbung für E-Zigaretten den Einstieg in die Nikotinsucht über Zigaretten und Shisha. Nötig wäre auch in Deutschland und der Schweiz ein Verbot der Automaten und eine Verkaufsbeschränkung auf lizensierte Trafiken, die außer Tabak keine anderen Waren (Süßigkeiten, Schulhefte, etc.) führen dürften. In Ländern, die Tabakwerbung auch am Verkaufsort untersagen, rauchen Jugendliche seltener. Das Verbot der Zur-Schau-Stellung von Tabak und Zigaretten erwies sich als erfolgreich, ebenso die Einheitsverpackung. Die Industrie versucht, Warnbilder mit Hüllen zu verdecken und das Verbot der Zur-Schau-Stellung von Tabakwaren am Verkaufsort dadurch zu umgehen, dass sie dort für E-Zigaretten wirbt oder Bilder von Zubehör zeigt. Software kann ihre Kinder vor Werbung im Internet schützen, auch vor E-Zigaretten-Werbung. Die Verifizierung des Alters im Internet ist ein Witz. Kreditkarten- und Lieferfirmen können den illegalen Tabakhandel im Internet eindämmen. Achten Sie auch auf Wasserpfeifen, Lutschtabak, E-Zigaretten (lassen sich als Pen oder USB-Stick leicht verstecken) und andere Einstiege in die Nikotinsucht, die von der Tabakindustrie verharmlost werden. Gefährlich ist der erste Lungenzug, den Jugendliche oft beim gemeinschaftlichen Rauchen einer Wasserpfeife lernen. Nikotin in jeder Form kann in der Jugend eine Suchtkrankheit bahnen, besonders aromatisierte Produkte. Auch Third Hand Smoke und Passivrauchen bei Kindern und Jugendlichen fördern späteres Aktivrauchen und sogar nikotinfreie E-Zigaretten. In China und den USA wurde bei Teenagern eine Zunahme der Absicht beobachtet, Raucher zu werden, besonders bei Jugendlichen, die schon E-Zigaretten probiert hatten, die sie trotz Verbot im Internet kaufen können. Das Probieren von E-Zigaretten war mit einem frühen Rauchbeginn assoziiert und mit Progression zu stärkerem Rauchen. Binnen eines Jahres begannen 34% der Schüler, die E-Zigaretten probiert hatten, Tabak zu rauchen. In Australien begannen 20-27-jährige Nichtraucherinnen nach Konsum von E-Zigaretten 3,7-Mal häufiger Tabak zu rauchen. In USA hat der Konsum von E-Zigaretten in der 8.-12. Schulstufe dramatisch zugenommen und es werden von Jugendlichen jetzt wieder mehr Zigaretten konsumiert als früher, wobei der abwechselnde Gebrauch von Tabak- und E-Zigaretten besonders problematisch ist. Sogar bei Annahme einer hohen Risikoverminderung gegenüber der Tabakzigarette schaden E-Zigaretten mehr als sie nützen, weil dadurch auch viele junge Nichtraucher zu Zigaretten greifen. In den USA und in Canada ist die Verwendung von E-Zigaretten und Tabak assoziiert, wobei nach E-Zigarettenkonsum der experimentelle, gelegentliche und regelmäßige Tabakkonsum zunimmt. Die FDA wird deshalb Aromen nur mehr dort zulassen, wo der Jugendschutz kontrolliert wird. Durch ein Verbot von Aromen lässt sich der Zigarettenkonsum bei Jugendlichen senken. In Europa (z.B. England, Schottland) mehren sich ebenfalls die Hinweise auf die Verwendung von E-Zigaretten als Einstiegsdroge, während z.B. in Thailand die Zunahme des Konsums bei Jugendlichen durch Verbote von Import und Verkauf gestoppt werden konnte. Die Verwendung der Wasserpfeife von 13-15-Jährigen, die noch nie eine Zigarette geraucht hatten, machte sie für Zigaretten empfänglicher. Manche Zigarren sind schon so klein wie Zigaretten, um auch Mädchen anzulocken und die Verbote von Aromen zu umgehen, die nur für Zigaretten gelten. Vor allem die Zunahme des Konsums von aromatisierten E-Zigaretten bei Nichtrauchern ist erschreckend, da diese Konsumenten bald zu Rauchern werden. Beeinträchtigungen der kognitiven Kontrolle treten auf und jugendliche Dampfer werden 4- bis 6-mal häufiger zu Tabakrauchern, woran neben Nikotin psychosoziale Faktoren und Aromen beteiligt sind.
Besonders problematisch ist die Verwendung von E-Zigaretten für den Konsum illegaler Drogen wie Cannabis. Je früher zu rauchen begonnen wird, desto höher die Wahrscheinlichkeit einer späteren Herzkreislauferkrankung und eines vorzeitigen Todes. Ärzte können verhindern, dass Kinder zu Rauchern werden, indem sie die rauchenden Eltern behandeln: Besonders wichtig ist das bei alleinerziehenden Müttern (aus niedriger Sozialschicht, mit geringem Selbstvertrauen), die über Gesundheitsgefahren des Passivrauchens nichts wissen. Allgemeinmediziner und Kinderärzte sollten wenigstens immer nach dem Passivrauchen fragen und auf die Störung der Entwicklung von Gehirn und Lunge hinweisen. Eltern und Lehrer können junge Raucher beim Aufhören unterstützen und das Selbstbewusstsein der Nichtraucher stärken. Dabei sollten auch E-Zigaretten als Einstiegsdroge besprochen werden. Dem allgemeinen Trend zu früherem Rauchbeginn in Österreich haben sich einzelne Schulen (auch durch engagierte Schulärzte) schon widersetzt. Leider haben manche Berufs- und Privatschulen noch immer Raucherräume, geben älteren Schülern Raucherlaubnis und machen das Rauchen für die jüngeren dadurch besonders attraktiv. Auch am Schulgelände, wo Pflichtschülern das Rauchen verboten ist, rauchen in AHS und HTL manche Lehrer mit Schülern gemeinsam, was den Gruppendruck auf die Jüngeren, mit dem Rauchen zu beginnen, enorm verstärkt. Bereits in der Volksschule oder im Kindergarten sollte Tabakprävention beginnen (spielerisches Lernen über gute Luft, freies Atmen, Ablehnung von Zuckerlzigaretten).
Das Probieren weniger Zigaretten als Kind bahnt dem täglichen Zigarettenkonsum von Jugendlichen den Weg. Teenager ahmen Eltern und Freunde auch beim "Dampfen" nach. Sie können durch den Besuch einer Lungenklinik eher davon abgehalten werden, mit dem Rauchen zu beginnen, als zum Rauchstopp motiviert zu werden. Am schwersten kommen Menschen wieder vom Rauchen los, die schon sehr früh damit begonnen haben und einer niedrigen Sozialschicht angehören. Deshalb sollten sie spätestens zu Hauptschulbeginn auf die Irreführung direkter und indirekter Tabakwerbung (z.B. in Spielfilmen) aufmerksam gemacht werden: Man zeigt sportliche, starke Raucher, während die Zigarette nur hilft, pubertäre Unsicherheit zu kaschieren, die sportliche Leistungsfähigkeit schon sehr rasch unter den Giften leiden wird und schließlich auch die Potenz. Mädchen bietet man "Schlankheitszigaretten", obwohl die Forschung zeigt, dass Teenager durch Tabakrauch gesundheitsgefährdende Fettleibigkeit samt Stoffwechselstörung entwickeln, oft zusammen mit Depressionen. Rauchen ist auch mit Essstörungen wie Bulimie oder Essattacken assoziiert. Die Werbung hat das Bild der emanzipierten, erfolgreichen Raucherin geschaffen, während die Abhängigkeit von der Zigarette doch ein Zeichen von Schwäche ist; und sie stellt bildhübsche Menschen dar, während längst wissenschaftlich nachgewiesen wurde, dass Rauchen die Hautalterung beschleunigt (Faltenbildung, große Poren, frühere Glatze). Lehrer, Schul- und Kinderärzte sollten auch erwähnen, dass Rauchen die Wahrscheinlichkeit erhöht, später illegale Drogen oder ein Übermaß an Schlaf- und Aufputschmittel zu nehmen, dass auch Beziehungen zum übermäßigen Alkoholkonsum bestehen und dass Tabak- und Alkoholindustrie vergleichbare Marketingmethoden bei Jugendlichen verwenden. Prospektivstudien an Teenagern weisen nach, dass sie signifikant seltener zu Rauchern werden, wenn in den Gaststätten ihrer Wohngemeinde ein Rauchverbot und auch für Trafiken ein Werbeverbot besteht. Auslagen und Automaten umgehen das Werbeverbot im Außenbereich. Tabakwerbung sollte auch von Zigarettenpackungen verschwinden. Trotzdem ist jeder Raucher eine Rauchreklame. In der EU sollte eigentlich in Lokalen nicht mehr geraucht werden, schon gar nicht in Jugendlokalen. Xpress berichtete über versteckte Tabakwerbung in Film, TV und Musikvideos, die Jugendliche in einem Wettbewerb aufdecken halfen. Tabakfirmen zahlen für Raucherszenen! Spotting Smoking Scenes wollte die weitere Zunahme unterschwelliger Tabakwerbung in ganz Europa stoppen. Diese Aktion wurde von Österreich bei der EU-Konferenz zur Tabakprävention in Rom angeregt. Ihre Dringlichkeit wurde auch durch eine Studie aus Kalifornien bestätigt, die auf Mädchen einen besonders starken Einfluss der Film-Schleichwerbung fand. In einer anderen Studie zeigte sich, dass der gute Einfluss eines rauchfreien Elternhauses noch verstärkt wird, wenn Jugendliche keiner Schleichwerbung in Filmen ausgesetzt werden. In den U.S.A. wurde Zigarettenmarkenwerbung in Filmen erfolgreich gestoppt und für Filme mit Rauchszenen Jugendverbot empfohlen. Aber unsere Politiker schauten weg und ließen die Tabakindustrie gewähren.
Während Österreich dem heuchlerischen Rat der Tabakindustrie folgte, Kampagnen auf "Unmündige" zu beschränken, sind diese in anderen Ländern (z.B. Canada, Australien, Neuseeland) viel breiter angelegt. Weltweit gilt es vor allem Mädchen (zukünftige Mütter) vor dem verderblichen Einfluss des Tabakkartells zu schützen. Erfolgreich waren auch in Australien und den USA nur ausreichend finanzierte, umfassende Tabakpräventionsprogramme, begleitet von Informationen im Internet und Video-Clips, die über das Rauchen nicht scherzen, sondern seine Opfer zeigen. In der Schule lässt sich der Gruppendruck zum Rauchen in einen zum Nichtrauchen verwandeln. Bemerkenswerte Erfolge erzielte die Anhebung der Altersgrenze auf 21 Jahre. Schon die Anhebung der Altersgrenze für Zigaretten von 16 auf 18 Jahre (z.B. 2007 in D und UK) war erfolgreich. In Deutschland ging die Raucherquote bei den 12- bis 17-Jährigen zurück. Nur Österreichs Politiker glaubten noch (bis zum Ausscheiden der FPÖ aus der Regierung), das Wahlalter (ohne Vorbereitung auf Ausübung des Stimmrechts) auf 16 Jahre senken und mit einer Lizenz zum Rauchen verbinden zu müssen. Dabei kann man eine falsche Wahlentscheidung nach 4-6 Jahren korrigieren, während man oft lebenslang nikotinsüchtig bleibt. Österreich hat erst 2019 begriffen, dass die hohe Raucherrate bei Minderjährigen durch die Legalisierung ab 16 Jahren mitverursacht war, aber verschließt noch immer die Augen vor Trafiken in der Nähe von Schulen, deren uneingeschränkte Werbung und Zigarettenautomaten. Wenn Sie das ändern möchten, unterschreiben Sie hier. Verlangen Sie in allen Bundesländern Jugendschutzgesetze wie in Tirol, eine Tabakprävention wie in der Steiermark, aber finanziert aus Tabaksteuern, und fordern Sie vor allem die Kontrolle der Tabakverkaufsstellen durch eine unabhängige Institution. Denn die Monopolverwaltung GmbH vertritt nur Interessen der Trafikanten. Der Rechnungshof hat erkannt, dass die Monopolverwaltung die Förderung des Tabakeinzelhandels zum Ziel hat und daher für die Kontrolle des Jugendschutzes ungeeignet ist. Kinder und Jugendliche bis 18 haben ein Recht, vor Tabakindustrie und Tabakhändlern geschützt zu werden (Art. 33 der Kinderrechte), auch vor der E-Zigaretten-Werbung und vor Werbematerial. In Italien nahm ein rauchfreies Zuhause für schulpflichtige Kinder von 60% auf 75% zu, wobei die Benachteiligung von Familien mit geringem Bildungsgrad abnahm, weil sich bei ihnen die gesetzlichen Rauchverbote besonders positiv auswirkten, auch auf das Verhalten der Eltern in der eigenen Wohnung. Für Österreich gibt es Empfehlungen von Suchtexperten zur Tabakprävention. Ein langes und gesundes Leben wird durch höhere Bildung besser prognostiziert als durch höheres Einkommen.

Wie helfe ich Jugendlichen, vom Nikotin wieder loszukommen?
Möglichst bevor sie zu täglichen Rauchern werden, primär ohne Medikamente, sondern mit viel Beratung und Motivation, persönlich, über soziale Medien, via Handy und SMS-Coaching. Auch Gruppendynamik hilft: Nichtrauchen ist ansteckend! Dadurch erklären sich auch Erfolge des Wettbewerbs "Rauchfreie Klasse" (durch Teilnahme einer Klasse wurde wenigstens eine Raucherkarriere verhindert). Wenn es uns heute nicht gelingt, die Raucherquoten bei Teenagern zu senken, wird eine Epidemie von Krebs- und Herzkreislauferkrankungen auf uns zukommen. Dazu muss auch das Anbot von Tabak reduziert werden: Verbot der Automaten und Präsentation von Tabakwaren. Hier finden Sie zusammengefasst die wichtigsten Empfehlungen, Studien und Schlussfolgerungen. Österreich ratifizierte 2014 das Schmuggel-Protokoll der FCTC: Seit Jugendschutzgesetze das Rauchen unter 18 Jahren verbieten, könnten Minderjährigen Zigaretten abgenommen und von der Packung seit 20.5.2019 festgestellt werden, aus welcher Trafik sie stammen, denn bestraft werden sollten die Dealer und den Opfern sollte bei der Nikotinentwöhnung geholfen werden. Doch wäre es leichter, nicht anzufangen, als sich später das Rauchen wieder mühsam abzugewöhnen. Deshalb erwies sich die Tabakprävention als wirksamer, aber die Politik hat die Prävention bisher vernachlässigt. Der frühe Rauchbeginn ist besonders schädlich und suchtprägend, besonders bei Mädchen. Sobald ein Jugendlicher seine ersten Lungenzüge macht oder mit verschiedenen Nikotinprodukten experimentiert und schließlich zum täglichen Rauchen übergeht, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass er die nächsten zwei bis drei Jahrzehnte nicht mehr davon los kommt. Aber die größten Erfolge erzielt man, wenn zur selben Zeit, in der gesetzlicher Nichtraucherschutz forciert wird, in Präventionskampagnen und in Rauchertherapie (für Jugendliche und Erwachsene) investiert und die Tabaksteuer erhöht wird. Dabei helfen Preiserhöhungen für alle Zigaretten und Tabakprodukte, weil sonst Nikotinsüchtige auf billige Produkte ausweichen. Neben rauchfreien Innenräumen muss auch das Tabak-Verkaufsverbot an Minderjährige forciert und der Internethandel kontrolliert werden. Die Raucherrate bei Jugendlichen kann durch Tabaksteuererhöhungen gesenkt werden, aber noch deutlicher durch die konsequente Umsetzung von Gesetzen gegen das Passivrauchen. Alle Tabakprodukte sind schädlich. Lassen Sie sich keine rauchfreien Tabakprodukte wie Snus einreden: die helfen beim Einstieg in die Nikotinsucht, aber nicht beim Ausstieg. Auch die E-Zigaretten sollen Kinder nikotinsüchtig machen und Jugendlichen den Ausstieg aus der Nikotinsucht erschweren, weil sie die dann überall und jederzeit befriedigen können (auch bei Rauchverbot). Als Ausstiegshilfe werden sie von Jugendlichen nicht verwendet. Nikotinersatz hilft Jugendlichen nicht, sondern nur Motivation zum Rauchstopp. Jugendliche, die das Rauchen nur probiert haben, werden eher zum regelmäßigen Raucher, wenn sie E-Zigaretten verwenden, besonders wenn diese billig sind, überall verwendet werden dürfen und neben Nikotin bestimmte Aromen enthalten, die an der Suchtbildung beteiligt sein könnten. Aber Aromenverbote in Zigaretten helfen nur, wenn Jugendliche E-Zigaretten nicht online oder von Trafikanten bekommen, die das Alter nicht kontrollieren. Leider gibt es kaum Werbebeschränkungen, außer in der Schule. Falls Sie dort Werbung sehen, schreiben Sie an schulwerbung@vki.at. Achten Sie auch auf E-Zigaretten, die als USB-Stick, Schreibgerät oder MP3-Player getarnt sind. E-Zigaretten werden oft mit Cannabis kombiniert. Nikotin hinterlässt bleibende Schäden im Gehirn von Kindern und Jugendlichen. Alle Nikotinprodukte (auch Nikotinbeutel zum Lutschen) versteifen die Arterien. Inhalierte Nikotinprodukte erhöhen den Atemwegswiderstand, sind für Konsumenten noch gefährlicher als orale und gefährden außerdem die Nebenstehenden. Eltern-Initiativen sind erfolgreich gegen die Versuche der Tabakindustrie, die Gesetzgebung zu E-Zigaretten zu beeinflussen. Ihrem Sohn sollten Sie sagen, dass auch E-Zigaretten die Manneskraft schwächen und Ihrer Tochter, dass alle Zigaretten die Alterung beschleunigen.

Genügt es, bei Anwesenheit von Kindern oder in deren Schlafzimmern nicht zu rauchen und nach dem Rauchen im Wohnzimmer zu lüften ?
Nein! Es genügt nicht, zum Rauchen in einen anderen Raum der Wohnung zu gehen oder das Fenster zu öffnen. Nur der völlige Verzicht auf das Rauchen in der Wohnung kann Kinder vor ernsten Gesundheitsschäden durch Passivrauchen bewahren. Umweltsurvey in Deutschland zeigte, dass die Luft nur außen besser wurde, aber nicht in den Haushalten, wo noch immer die Hälfte der Kinder passiv rauchen müssen. Im Harn von Kleinkindern fanden sich 15,5 ng/ml des Nikotin- Abbauproduktes Kotinin, wenn zu Hause geraucht wurde (dabei wurden nur nicht gestillte Kinder untersucht, um die Nikotinaufnahme über die Muttermilch auszuschließen). Gleichaltrige Kinder rauchender Eltern, die weder in Gegenwart des Kindes noch zu Hause rauchten, hatten 2,3 ng/ml Harnkotinin und Kinder nichtrauchender Eltern 0,3 ng/ml. Ähnliche Ergebnisse liegen aus Österreich, England und Spanien vor. Erst 2020 wurde Harnkotinin in ein Survey von nur 85 Volksschülern aus Ostösterreich (B,N,St,W) aufgenommen, das bei 20% eine Exposition von bis zu 9,6 μg/l nachweisen konnte (Tab.27 auf Seite 95), was darauf schließen lässt, dass nur Nichtraucherhaushalte untersucht wurden. Mit Filterpapierstreifen in Babywindeln lässt sich Passivrauchen mittels Harnkotinin einfach nachweisen. Beziehungen zum kindlichen Asthma sind sowohl für das Kotinin im Harn der Eltern, des Kindes, sowie für den Feinstaub nachgewiesen, der in Raucherhaushalten erhöht ist. Zusätzlich fördern auch Feinstaub und NO2 der Außenluft aus anderen Quellen frühkindliches Asthma. Feinstaub lässt sich innen durch Luftreiniger nur ungenügend reduzieren und Nikotin gar nicht. Raucher schleppen auch mit ihrer Ausatemluft, Haaren, Haut und Kleidung Schadstoffe und Karzinogene in die Wohnung ein, die sich in der Luft, im Hausstaub und an Oberflächen (Teppiche, Tapeten, Polstermöbel, Bettzeug, Stofftiere, etc.) nachweisen lassen und von dort auch wieder an die Raumluft abgegeben oder über die Haut aufgenommen werden. Tabakspezifische Nitrosamine nehmen mit der Alterung von "kaltem Rauch" (THS) zu, sind im Hausstaub langlebig und sind ein Krebsrisiko, vor allem für Kinder. Auch andere aromatische Amine wie Anilin sowie BaP finden sich im Hausstaub von Raucherhaushalten. Die Kontamination mit Nikotin ist an den Händen  und im Haar von Kindern nachweisbar, auch wenn ihre Eltern nicht in der Wohnung rauchen. In Fingerabdrücken ist die Halbwertszeit des Nikotin zwar nur kurz, aber auf anderen Oberflächen sind Nikotin und andere Gifte langlebiger und über 6 Monate oder sogar jahrelang nachweisbar. Dieser "Rauch aus dritter Hand" verursacht im Tierversuch oxidativen Stress, hormonelle Störungen, sowie erhöhte Insulinresistenz und könnte daher bei Kindern (neben der Ernährung) ein Risikofaktor für einen späteren Diabetes II sein. Bei Mäusen verursacht THS Lungenkrebs. In vitro stört THS die Entwicklung von Samenzellen. Am schlimmsten ist das Rauchen im Auto oder in der Wohnung, das trotz Lüftung eine Kontamination hinterlässt. In Orten, wo Eltern rauchen, sind 98% der Kleinkinder schadstoffbelastet (siehe Seite 43-45 des Deutschen Kindersurveys) und sogar Intensivstationen für Frühgeborene wurden mit THS kontaminiert. Ausgedämpfte Zigarettenstummel sind für Kinder nicht nur beim Verschlucken eine Vergiftungsgefahr, sondern sie geben auch Schadstoffe an die Raumluft ab. Mutagene und Karzinogene aus Zigaretten sind auf Teppichen, Polstermöbeln, Tapeten, etc. sehr langlebig und werden durch Lüften nicht beseitigt und von Kindern über Atemluft, Nahrung und Hautkontakt aufgenommen (Spielen auf dem Boden, Hausstaub, etc.) und sind in ihrem Harn nachweisbar. Auch die Belastung der Kinder mit Schwermetallen ist erhöht. Toxische Wirkungen des abgelagerten THS sind in Tierversuchen nachweisbar, z.B. auf das Immunsystem und erhöhte Thromboseneigung. THS von Kleidern schädigt oxidativ die Haut, fördert Entzündung und verändert Plasmaproteine. Passivrauchen verdoppelt das Risiko für plötzlichen Säuglingstod (vor allem durch Bauchlage und Nikotin, vermutlich über Serotonin-Mangel, der häufiger bei Buben auftritt). Tabakrauch der Eltern beeinträchtigt vor allem bei Vorschulkindern das Wachstum der Lungenfunktion und dieses Defizit wird bis ins Erwachsenenalter mitgeschleppt. Tabakrauch schädigt beim Kind das Abwehrsystem der Nase, schwächt den Hustenreflex, erhöht die Infektionsgefahr um 20-50%, fördert die Übertragung von Bakterien auf das Kind, Meningokokkeninfektionen und Hirnhautentzündung, gefährliche Viruserkrankungen wie RSV und kann die geistige Entwicklung von Kindern stören, weil das heranwachsende Gehirn viel empfindlicher reagiert (Myelinisierungsstörung und Veränderung der Neurotransmittersysteme im praefrontalen Cortex, Risikofaktor für MS), was sich u.a. in der psychomotorischen Entwicklung zeigt. Kinder aus Raucherhaushalten können sich schlechter konzentrieren, sind schwerer erziehbar und entwickeln bis zum 10.-12. Lebensjahr öfter aggressives und asoziales Verhalten oder später depressive Symptome. Passivrauchen erhöht schon bei Vorschulkindern den Blutdruck und auch bei Teenagern. Passivrauchen ist ein Risikofaktor für späteres Übergewicht. In Raucherhaushalten entwickeln häufig schon Kinder eine Stammfettsucht und bleiben geistig zurück. Tabakrauch steigert den Effekt des Asthma-Gens und reduziert Therapieerfolge bei Kindern. Besonders leicht bekommen Kinder Asthma, wenn die Mutter raucht und nicht stillt und wenn das passivrauchende Kind übergewichtig ist. Aber auch ein normalgewichtiges und gestilltes Kind bekommt durch Passivrauchen häufiger Asthma, wobei vor allem das Rauchen der Mutter in der Schwangerschaft beim Kind zu epigenetischen Veränderungen (DNA-Methylierungen) führt, die später zu Asthma führen und sogar weiter vererbt werden. Auch Allergien (z.B. Allergien gegen Hunde- oder Katzenhaare und bestimmte Lebensmittel) entwickeln sich häufiger, wenn Eltern rauchen. Mittelohrentzündungen sind bei Kindern schon durch gelegentliches Rauchen der Eltern signifikant häufiger. Schon bei Schulkindern ließen sich stärkere Lungenfunktionseinbußen durch Passivrauch nachweisen als durch die Außenluftverunreinigung, und das in den kleinen Atemwegen, wo die COPD beginnt. Besonders gefährdet sind Kleinkinder und Vorgeschädigte (z.B. Nierenkranke). Beim Stillen wird Nikotin auch über die Muttermilch abgegeben und führt zu Schlafstörungen des Kindes. Auch Karies, Zähneknischen (Bruxismus), Schnarchen und trockene Augen treten bei passivrauchenden Kindern häufiger auf. Rauchen im Auto ist mit einer Misshandlung mitgeführter Kinder gleichzusetzen und vergleichbar gefährlich, wie sie nicht anzuschnallen, wird aber bisher nur in einigen Staaten der U.S.A., Canada und Australien konsequent geahndet; seit 2015 auch in England und Wales (50 Pfund ~68 Euro Strafe) und so wie in Frankreich beim Rauchen im Auto in Gegenwart von Minderjährigen bis 18 Jahre). Mangels polizeilicher Kontrollen nahm das Rauchen im Auto in Gegenwart von Kindern in England nur von 9% auf 6% ab, während in Kalifornien schon seit 2007 stärkere Rückgänge beobachtet wurden. Auch in Italien liebt man Kinder, wie u.a. das Eurobarometer (letzte Folie) zeigt, verbot das Rauchen im Auto bei Anwesenheit von Kindern bis 12 Jahre und kontrolliert das auch. In Österreich gelang es bisher nicht einmal, positive Anreize für Nichtrauchen in der Schwangerschaft durchzusetzen (wie die von Min. Außerwinkler vorgeschlagene erhöhte Geburtenbeihilfe), während z.B. in Schottland das Rauchen in der Schwangerschaft mit einem Atemtest kontrolliert und allen rauchenden Schwangeren eine kostenlose Entwöhnungstherapie angeboten wird. Rauchen in der Schwangerschaft kann vor, während und nach der Geburt zum Tod des Kindes führen und schädigt besonders Kinder mit erblichen Enzymdefekten nachhaltig in ihrem Lungenwachstum. Weiters kommt es später häufiger zu Asthma. Auch rauchende Väter, Geschwister und Betreuungspersonen tragen nach der Geburt zu Asthma und anderen Atemwegserkrankungen des Kindes bei. Nach Rauchverboten in der Gastronomie wurde auch zu Hause weniger geraucht und es mussten weniger Kinder wegen Atemwegsinfekten oder Asthma in Spitälern aufgenommen werden. Rauchende Eltern und Betreuungspersonen sind auch Mitursache von gefährlichen Infektionskrankheiten und Komplikationen bei Operationen. Besonders gefährlich sind Meningokokken, die oft mit dem Kuss eines Rauchers auf das Kind übertragen werden. Lungenentzündungen durch Bakterien und Viren verlaufen in Raucherhaushalten schwerer und können bei Kleinkindern tödlich enden. RSV geht durch Passivrauch mit höherer Sauerstoffnot einher und auch die Bronchiolitis durch RS-Viren verläuft schwerer. In Raucherhaushalten leidet das Hörvermögen der Kinder. Passivrauchen in der Kindheit führt zu oxidativem Stress und kann nicht nur Schäden im Kindesalter verursachen, sondern auch Spätfolgen, z.B. auf Blutgefäße (Plaques in den Hirnarterien, Arteriosklerose) Herzrhythmusstörungen wie Vorhofflimmern, Asthma, Emphysem, COPD, Lungenkrebs, Blasenkrebs, Brustkrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs und Krebs im Kopf- und Halsbereich beim Erwachsenen). Passivrauch, Konsum von E-Zigaretten und das Wohnen in luftschadstoffbelasteten Gebieten können bei Kindern und Jugendlichen verhindern, dass die Lungenfunktion mit Alter und Größe ausreichend zunimmt, sodass junge Erwachsene nur eine reduzierte Einsekundenkapazität erreichen und später häufiger respiratorische, kardiovaskuläre und metabolische Störungen entwickeln und früher sterben. Asthmakinder, die im Vorschulalter Passivrauch ausgesetzt werden, zeigen auch noch 10 Jahre nach dem Rauchstopp der Eltern Lungenfunktionseinbußen und Zeichen chronischer Atemwegsentzündung. Das Längenwachstum bis zum 20. Lebensjahr scheint durch Passivrauchen vor und nach der Geburt beeinträchtigt zu werden. Andere Spätfolgen wie z.B. Allergien, Hormonstörungen oder Psoriasis sind noch ungenügend erforscht. Eine Studie an 4744 Pflegern zeigte überraschend, dass Rückenbeschwerden und Krankenstände häufiger bei jenen auftraten, die schon als Kind Tabakrauch einatmen mussten. Eine Linzer Studie ergab, dass die Lungenfunktion der Volksschüler umso stärker im Wachstum zurückbleibt, je mehr Personen im Haushalt rauchen. Wenn Ihr Kind zu Hause passivrauchen muss, wird es später ein höheres Risiko für Lungenkrebs haben, sogar dann, wenn es Ihrem Vorbild nicht folgt und Nichtraucher bleibt. Schon das Passivrauchen vor der Geburt kann die Ursache für eine Krebserkrankung im Erwachsenenalter werden, wobei vor allem beim Lungenkrebs der Nachkommen Interaktionen von früher Tabakrauchexposition und genetischen Faktoren nachgewiesen wurden. Vorstadien der Arteriosklerose (Wandverdickung und verminderte Erweiterbarkeit der Arterien) und Störungen der Blutfette durch Passivrauchen zeigen sich schon bei Kindern, wobei die Innenwand der Arterien durch Passivrauchen in der Kindheit bleibend geschädigt wird. Kinderärzte erkennen das Passivrauchen manchmal an einem hyperpigmentierten Gaumen und Zahnfleisch der Kinder, am sichersten aber an einer Speichel-, Harn- oder Blutprobe. Auch der Passivrauch einer Wasserpfeife gefährdet Kinder. Später machen sie mit einer solchen "Shisha" auch häufig ihren ersten aktiven Lungenzug und erleben den ersten Nikotinkick. Österreich hat (nach Grönland) bereits den höchsten Anteil 15-jähriger Raucherinnen und daraus werden die Mütter der nächsten Generation passivrauchender Kinder: ein Teufelskreis, denn Passivrauchen im Kindesalter fördert die spätere Nikotinsucht, sogar unabhängig von pädagogischen und psychologischen Faktoren. Andere Folgen des elterlichen Rauchens reichen von häufigeren respiratorischen Symptomen und Notfallaufnahmen bis zu Diabetes und Krebs (evt. überträgt der Vater die durch Rauchen ausgelöste Schädigung seiner Spermien auf seine Kinder und besonders auf Söhne, die durch vererbbare Nikotinschäden im Hypothalamus zu Suchtverhalten, Angststörung und Gedächtnisschwäche neigen). Kindliches Asthma kann evt. auch durch epigenetische Schäden an Spermien bzw. deren Stammzellen vom rauchenden Vater oder Großvater mitverursacht werden. Besonders das Rauchen des Vaters in seiner Pubertät schädigt die DNA seiner Spermien und führt mit Empfängnis (auch bei nichtrauchenden Müttern) zu Erbgutschäden der Kinder und Lungenfunktionsstörungen, Asthma und Adipositas bei seinen Nachkommen. Eine besondere Herausforderung für den Rauchertherapeuten ist die Motivation von Eltern mit geringem Einkommen und Bildung, das Rauchen aufzugeben, wenigstens vor dem Kind. Bei Kindern von Armen, Ungebildeten und Migranten ist Passivrauchen am häufigsten. Wenn Auflärung nichts nützt und der Kinderarzt Folgen des Passivrauchens sieht, sollte er Anzeige nach § 92 StGB erstatten.

Wenn ich zum Rauchen auf den Balkon gehe, ist mein Kind doch sicher?
Leider nein. Kinder, deren Eltern auf den Balkon oder die Veranda gehen, um zu rauchen, beanspruchen Ärzte und Spitäler häufiger als Kinder, deren Eltern gar nicht in der Wohnung rauchen. Atemwegsinfekte werden durch "third hand smoke" verdoppelt. Noch höher sind allerdings die Krankheitshäufigkeiten und -kosten der Kinder, in deren Wohnräumen geraucht wird. Bedenken Sie auch, dass Sie mit Ihren Haaren und ihrer Kleidung Karzinogene und andere Schadstoffe in die Wohnung einschleppen, was besonders für Kleinkinder ein Risiko darstellt. In fast allen Wohnungen von Rauchern ist z.B. das potente Lungenkarzinogen NNK nachweisbar.

Schutz von Kindern und Jugendlichen vor der Tabakindustrie: wo ist der Jugendschutz am rückständigsten?
Dort wo Konzerne ihren Tabak anbauen und von Kindern ernten lassen. Aber auch Europa ist rückständig, wo die Rauchanfänger immer jünger werden, weil sich Regierungen von der Tabakindustrie beeinflussen oder bestechen lassen. Das Marketing für Kinder wird von Tabakindustrie, Trafikanten und Sozialen Medien geleugnet, ist aber klar an ihren Werbebotschaften, an der Konzentration von Nikotinverkaufsstellen um Schulen und an den beigemischten Aromen zu erkennen. Bei diesem Marketing gibt es auch eine skrupellose Zusammenarbeit zwischen Tabak- und Getränke/Zucker-Industrie. In der EU beharrten bis 2018 noch 3 Länder auf der Legalisierung des Rauchens ab 16 Jahren und opferten den Jugendschutz den Geschäften der Politiker mit der Tabakindustrie, während damals in den USA schon 19 Staaten das Zugangsalter für Tabakprodukte von 18 auf 21 Jahre angehoben hatten. Aber selbst dort haben Werbung und Aromen schon 11% der 18-24-Jährigen zu E-Zigaretten verführt. Längst wurde wissenschaftlich nachgewiesen, dass ein Zigarettenverkauf über Automaten und weitgehend unkontrollierte Trafiken kein Alterslimit ermöglicht. In Österreich werden Kinder mit Comic-Heften, Softdrinks, Süßwaren, etc. in Trafiken gelockt und sind dort schutzlos dem Tabakrauch und der Tabakwerbung ausgesetzt. Die meisten Länder haben schon erkannt, dass Tabakwerbung vor allem auf Kinder und Jugendliche zielt. Rauchverbote (Arbeitsplätze, Lokale) senken auch die Passivrauchbelastung von Kindern und Ungeborenen, reduzieren Frühgeburten und bei Kindern Lungenenzündungen und Asthmafälle.
Das Wohlbefinden der Eltern nimmt nach Rauchverboten zu. Bei der Tabakkontrolle in der EU fällt Österreich als besonders rückständiges Land auf und hat dementsprechend hohe Raucherraten bei Jugendlichen, besonders in niedrigen sozialen Schichten (Raucher und "Dampfer" haben schlechtere Schulnoten und früher sexuelle Erfahrungen ohne Kondom). Das schon 1992 von Min. Außerwinkler geschaffene und 1995 in Kraft getretene Tabakgesetz verbot bereits in §13 Abs. 3 das Rauchen in schulischen oder anderen Einrichtungen, in denen Kinder oder Jugendliche beaufsichtigt, aufgenommen oder beherbergt werden, wurde aber lange nur lückenhaft implementiert. Das Tabakwerbeverbot wurde auf Markenwerbung reduziert, damit für Zigaretten und das Rauchen allgemein weiterhin geworben werden darf. Die Firma Japan Tobacco International durfte z.B. ungestraft dem Wiener Magistrat Geld für Aschenrohre geben, damit sie wie große Zigaretten aussehen und an jeder Haltestelle Raucher daran erinnern, sich noch rasch eine anzuzünden (ohne Rücksicht auf wartende Kinder, Schwangere oder Asthmapatienten). Für diese Zigarettenwerbung wurde sogar auf einem Spielplatz das Rauchverbotsschild entfernt. Aschenbecher liegen auch in Garderoben von Kinderfreibädern. Kinder haben ein Menschenrecht auf eine tabakfreie Umwelt. Das partielle Rauchverbot in Lokalen, das Kdolsky auf Rat von Waneck (FPÖ) vom spanischen Gesetz aus 2006 abgeschrieben hatte, hatte überall versagt und wurde deshalb 2010 in Spanien durch ein generelles Rauchverbot in allen Lokalen ersetzt, in Österreich erst 2019. Schon 3 Jahre vor Inkrafttreten des Rauchverbotes in der österreichischen Gastronomie beobachtete Bayern nach seinem Rauchverbot in Lokalen auch in den Wohnungen der Kinder eine Abnahme des Passivrauchens, weiters eine Abnahme des Aktivrauchens bei Eltern und bei Schwangeren sowie einen abnehmenden Trend bei Frühgeburten, untergewichtigen Neugeborenen, kindlichem Asthma und Bronchitis. Irland reduzierte die Raucherprävalenz bei 15-16-Jährigen schon seit 1995 erfolgreich und führte als erstes EU-Land 2004 eine rauchfreie Gastronomie ein. In England wurde Passivrauchen bei Kindern seit 1996 durch systematische Speichelanalysen von Kotinin aufgedeckt und reduziert, während Österreich bis heute keine Tests zum Schutz von Kindern und Ungeborenen vor dem Passivrauch macht. Im Gegensatz zu Österreich, das für den Kauf von Zigaretten ein Schutzalter von 18 Jahren erst 2019 einführte, hatte Tabakrauchen bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland schon früher abgenommen: 2017 gaben in NRW 44% der Jugendlichen (Alter um 15 Jahre) an, noch nie ein Tabakprodukt konsumiert zu haben; 44% hatten Wasserpfeife, 42% E-Zigaretten, 35% Tabakzigaretten und 3% Tabakerhitzer konsumiert, wobei 21% drei und 17% zwei dieser Produkte konsumierten. Nach der Anhebung des Schutzalters in Österreich auf 18 Jahre ergab eine Befragung 13- bis 16-jähriger Schüler in 5 Bundesländern Österreichs, dass rauchende Jugendliche ihre Zigaretten meist von Freunden, aber auch noch immer aus der Trafik (25%), von den angeblich 'kindersicheren' Zigarettenautomaten (18%) und seit kurzem auch aus dem Internet (5%) beziehen. Bei Schülerbefragungen wurden Lehrlinge nicht erfasst, die Nikotin wesentlich häufiger konsumieren als gleichaltrige Schüler (Seite 44 für 17-18jährige). Eine Kontrolle des Alterslimits von 18 Jahren für Tabakwaren und E-Zigaretten wäre dringend erforderlich, und zwar durch Testkäufe eines unabhängigen Instituts, aber finanziert aus der Tabaksteuer. Auch ein überwachtes Rauchverbot auf Spielplätzen wäre dringend erforderlich und vor allem eine Reduktion der Lizenzen zum Tabakverkauf, mit Bindung an Gesundheits- und Jugendschutzgesetze. Noch rückständiger ist Deutschland beim Nichtraucherschutz in Lokalen (außer in Bayern, NRW, Saarland) und ein Bundesgesetz gegen das Rauchen im Auto beim Mitführen Minderjähriger oder Schwangerer, das der SPD-Gesundheitsminister ankündigte, scheiterte noch 2023 am Widerstand von FDP & CDU.

Wie viele Kinder in Österreich rauchen schon?

Am Global Youth Tobacco Survey (GYTS) hat Österreich leider nicht teilgenommen. Unter 26 Staaten hatte Österreich die höchste Raucherquote bei 15-Jährigen (OECD-Bericht von 2013): jeder 4. Bub und fast jedes 3. Mädchen rauchte in diesem Alter schon mindestens einmal wöchentlich. Nach einem früheren OECD-Bericht schaffte es Österreich trotz hoher Sozialausgaben für Kinder nicht, die Weitergabe sozialer Benachteiligungen von Eltern auf Kinder zu vermindern. Am auffälligsten war das bei der hohen Raucherquote von Kindern aus der "Unterschicht". Unter allen europäischen Ländern erhielt Österreich bei Gesundheit und Risikoverhalten von Kindern und Jugendlichen von der OECD und der UNICEF die schlechtesten Noten. Insgesamt lag die Raucherquote von 15-jährigen ÖsterreicherInnen mit 27 Prozent um mehr als ein Drittel über dem OECD-Schnitt. Nach den HBSC-Studien hat das Rauchen bei österreichischen Kindern seit den 90er-Jahren dramatisch zugenommen, wobei die Mädchen die Buben überholten. 2006 rauchten in der EU nur mehr die Kinder in Bulgarien mehr als in Österreich, 2010 begannen nur die Baltischen Kinder noch früher mit dem Rauchen. Ebenso zeigten die Helena-Studie sowie die ESPAD Studie 2007 bei den täglich rauchenden 15-Jährigen Österreich an der Spitze. Schon bis zum 13. Geburtstag hatten 56% (55% der Buben und 59% der Mädchen) das Rauchen probiert und 13% (13% der Buben und 14% der Mädchen) rauchten bereits täglich. Bis 2015 nahm die Raucherquote zwar ab, doch liegt sie mit 28% (tägliche Raucher 18%) noch weit über dem Durchschnitt von 21% (tägliche Raucher 12%). Die HBSC-Studie zeigte bis 2010 den dramatischen Anstieg der Raucherquote zwischen dem 16. und 18. Geburtstag; einem Altersbereich, in dem Deutschland u.a. Länder schon vor Jahren durch Anhebung des gesetzlichen Zugangsalters die Raucherquoten erfolgreich reduzierten. Bei der Schülerbefragung HBSC wurden Raucherquoten unterschätzt, was nach unserer Kritik in Österreich zuerst bestritten, aber schließlich 2021 durch eine Lehrlingsbefragung bestätigt wurde. Sogar in China rauchen Jugendliche nicht so häufig wie in Österreich. Espad zeigte schon 2003 besorgniserregende Raucherraten von 1062 Buben und 1340 Mädchen im Alter von 15 Jahren, mit Zusammenhängen zu rauchenden Geschwistern und getrennten Eltern. Laut ESPAD 2015 haben von 15-Jährigen 24% im letzten Monat eine Zigarette oder mehr und 19 % einmal oder öfter Shisha geraucht. (Shishakonsum war in der Gruppe der 20- bis 24-Jährigen am höchsten und bei Burschen höher als bei Mädchen). In der HBSC-Studie wiesen Dür et al. auf den Einfluss von Zigarettenautomaten hin. Dazu kommt heute der kriminelle Internethandel. (In den USA haben sich freiwillig die großen Kreditkartenfirmen und Zusteller wie DHL und UPS und nach einem Gerichtsbeschluss auch P.Morris verpflichtet, dieser Form der Steuerhinterziehung und verbotener Belieferung von Kindern keinen Vorschub mehr zu leisten). Die vielen rauchenden Mädchen lassen nicht nur dramatische Anstiege der Raucherkrankheiten in dieser Generation von Frauen, sondern auch in der nächsten befürchten, weil Rauchgewohnheiten von Müttern tradiert werden. Auch die Väter sind dabei nicht unbeteiligt. Wenn Eltern rauchen, kaufen schon 2-6-Jährige Spiel-Zigaretten mit 4-fach höherer Wahrscheinlichkeit. Denn Vorschulkinder lernen von Ihren Vorbildern schnell, dass Zigarettenkonsum im sozialen Alltag ein anerkanntes Verhalten ist. Wenn dann in der Pubertät zu einer "rauch-toleranten" Umwelt mit leichter Zugänglichkeit für Zigaretten (z.B. von Automaten) noch die Verführungskünste und Geschmacksmanipulationen der Tabakindustrie kommen, wird das Kind rasch zu einem neuen Konsumenten, oft ein (verkürztes) Leben lang. Die heutigen Teenager haben gute Chancen, schon mit 30 oder 40 zu erkranken und könnten auf Grund ihres frühen Rauchbeginns die erste Generation sein, die nicht älter wird als die Generation vor ihr. Außerdem wird ihr Sohn und besonders Ihre Tochter das früh erworbene Laster mit hoher Wahrscheinlichkeit an Ihre Enkel weitergeben. Bisher hat in Österreich nur die Steiermark den Schutz der Kinder vor dem Passivrauchen mit Entwöhnungsseminaren für Schwangere und Eltern kombiniert angeboten. Politiker geben vor, das Rauchen bei Kindern und Jugendlichen eindämmen zu wollen, ergreifen aber keine wirksame Maßnahme: Den Verkaufsstopp an Minderjährige. Die HBSC-Studie 2014 zeigt eine Trendwende zu gesundheitsbewussterem Verhalten. Zwar könnte am Rückgang der Raucherprävalenz (bei Mädchen von 20% auf 12% und bei Burschen von 17 auf 11%) auch die unterschiedliche Erhebungsmethode und der Ausschluss von Lehrlingen und Berufsschülern beteiligt gewesen sein, aber die Zahlen gaben erstmals Anlass zur Hoffnung, dass die Tricks der Tabakindustrie von zunehmend mehr Jugendlichen (vor allem aus höheren Bildungsschichten) durchschaut werden. Die Prävalenz täglicher Raucher war bei 15jährigen mit 10% und bei 17jährigen mit 19% immer noch hoch und noch wesentlich höher in Familien mit geringerer Bildung. Der gleiche Trend war international und zuletzt auch in Österreich bei der ESPAD-Studie zu sehen, doch waren bei ESPAD und HBSC ausgerechnet in Österreich die Teilnahmeraten deutlich niedriger als früher, sodass die Repräsentativität hier fraglich und nicht auszuschließen ist, dass die Raucherquoten noch höher und der Rückstand gegenüber westlichen Ländern noch größer ist, als die publizierten Zahlen erkennen lassen. Bei HBSC 2014 und 2018 waren zwar Rückgänge der Raucherraten zu sehen, aber E-Zigarettenkonsum steigt und bis 2022 nahmen die Nikotinkonsumenten wieder deutlich zu und in Österreich steigt die Raucherquote zwischen dem Alter von 13 und 17 Jahren noch immer zu steil an. In 5 Bundesländern fand sich zwar weiter ein abnehmender Trend täglichen Rauchens bei 13-16-Jährigen, doch zeigte gelegentliches Rauchen 2019 eher wieder einen Anstieg. 12-16-Jährige, die zugeben, innerhalb der letzten 30 Tage geraucht zu haben, werden mit ziemlich großer Wahrscheinlichkeit als 26-30-Jährige Raucher sein. 2008 hatten sich in noch beunruhigende Trends gezeigt, aber Hoffnung gibt eine Studie aus , die 2019 einen Rückgang täglicher Raucher zeigt, der bei 15-19-Jährigen besonders ausgeprägt war. Es gibt auch einen erfreulichen internationalen Trend, dem allerdings die Landjugend noch hinterherhinkt. Passivrauchen müssen schon Ungeborene: Befragungen in Wien und Linz ergaben bedenklich hohe Raucherraten bei den Müttern.

Ist es nicht besser, mein Kind raucht als es nimmt illegale Drogen?
Im Gegenteil: wer früh zu rauchen beginnt, wird auch häufiger drogensüchtig. Zwischen Zigaretten-, Wasserpfeifen- und Haschischrauchen gibt es enge Beziehungen, ebenso mit E-Zigaretten. Teenager, die E-Zigaretten verwenden, haben eine höhere Wahrscheinlichkeit zu Cannabis (Marijuana)- Konsumenten zu werden. Das Risiko ein Cannabiskonsument zu werden, stieg in den USA bei minderjährigen Rauchern auf das 8-fache, bei Dampfern auf das 20-fache und bei abwechselndem Konsum von Tabak- und E-Zigaretten auf das 40-fache. Besonders drogengefährdet sind also Jugendliche, die E-Zigaretten und Tabakzigaretten abwechselnd verwenden. Zunächst kommt es häufig zu Aufmerksamkeitsstörungen. Tabak ist noch stärker mit Schulproblemen assoziiert als Cannabis. Junge Raucher neigen später auch zum exzessiven Genuss von Alkohol. Haschischrauch ist zwar nicht so stark krebsfördernd wie Tabakrauch, wird aber tiefer inhaliert. Außerdem gibt es Wechselwirkungen mit Tabak. Fast alle Heroinsüchtigen rauchen auch Tabak, wobei die Nikotinsucht meist ihre erste Sucht war (Einstiegsdroge). In der Bevölkerung verursacht Tabak die meisten Schäden, aber für den Einzelnen sind einige illegale Drogen gefährlicher (z.B. durch Atemstillstand bei Überdosierung). Britische Psychopharmakologen haben eine Rangreihe der 20 gefährlichsten Drogen augestellt: 1. Heroin, 2. Kokain (Crack), 3. Barbiturate, 4. Methadon, 5. Alkohol, 6. Ketamin, 7. Benzodiazepine, 8. Amphetamin (Speed), 9. Tabak, 10. Buprenorphin, 11. Cannabis (Haschisch), 12. Lösungsmittel, 13. 4-Methylthioamphetamin (4MTA), 14. Lysergsäurediethylamid (LSD), 15. Methylphedidat (Ritalin), 16. anabole Steroide, 17. 4-Hydroxybutansäure (Gamma-Hydroxybuttersäure, GHB), 18. 3,4-Methylendioxy-N-methylamphetamin (MDMA, Ecstasy), 19. Amylnitrit (Poppers), 20. Kath (Qat). Nikotin ist eine stark süchtig machende Droge, besonders bei Kindern und jungen Versuchstieren, mit bleibenden Folgen im Gehirn. Informieren Sie sich bei der Suchtpräventionsstelle Ihres Bundeslandes. Höhere Zigarettenpreise führen nicht nur zu einem Rückgang des Tabakkonsums, sondern auch zu geringerem Konsum von Alkohol (Bier und Schnaps). Cannabis ist zwar weniger gefährlich als Tabak, aber eine Legalisierung von Cannabis ist abzulehnen, insbesondere in Österreich, wo der Staat schon bei der Tabakprävention versagt hat und daher nicht in der Lage wäre, den Schutz von Ungeborenen und Kindern vor Cannabis zu gewährleisten und eine sich entwickelnde Cannabis-Industrie in die Schranken zu weisen, die sich nach Legalisierung rasch entwickeln und Methoden der Tabakindustrie übernehmen würde. Dort wo Cannabis nicht nur bei medizinischer Indikation auf Rezept, sondern auch schon im freien Handel erhältlich ist, versucht die Tabakindustrie bereits, auch diesen Markt zu übernehmen und das vor allem für Jugendliche  gefährliche Suchtgift Cannabis als Genussmittel zu verkaufen. Nach einem UN-Übereinkommen zur Drogenbekämpfung sowie nach EU-Recht wäre eine Freigabe von Cannabis nur für wissenschaftliche und medizinische Zwecke möglich, aber leider wird seine Freigabe als "Genussmittel" verlangt und schon jetzt wird in E-Zigaretten Nikotin mit Cannabis kombiniert. Im Internet finden sich Anleitungen, wie illegale Drogen mit E-Zigaretten konsumiert werden können ("dripping"). Akut gefährlich können synthetische Cannabinoide werden, die auf Cannabis mit legalem THC-Gehalt (<0,3%) aufgetropft wurden, sowie E-Zigaretten mit THC, das mit Vitamin-E gestreckt wurde.  Auch Nikotinvergiftungen durch manipulierte E-Zigaretten sind beschrieben.

Mein Sohn hat Lutschtabak probiert und sagt, der wäre harmlos?
Leider nein: Er bahnt er die Nikotinsucht und führt später auch zu Herzkreislauf- und Krebserkrankungen. Besonders der für Kinder klein portionierte, billige und mit Geschmacksstoffen versehene Oraltabak enthält Karzinogene, die später zu Krebs der Mundhöhle oder der Bauchspeicheldrüse führen können. Die Tabakindustrie versucht, mit angeblich harmlosen Nikotinprodukten Kinder möglichst frühzeitig nikotinsüchtig zu machen, damit sie später zu Rauchern werden. Tierversuche zeigten, dass sogar Nikotindrinks des Muttertieres bei den Nachkommen Nikotinsucht auslösen.

Sind E-Zigaretten und ENDS auch gefährlich? -Ja, sie sind die neuen Einstiegsdrogen für Tabak, die Nikotinsucht und andere Süchte wie z.B. Cannabis (Marijuana). Auch angeblich "nikotinfreie" Füllungen von E-Zigaretten enthalten meist Nikotin und andere Gifte. E-Zigaretten und IQOS dienen als Einbahnstraße zum Tabakrauchen. Wer vor dem 15. Lebensjahr mit E-Zigaretten beginnt, wird später mit großer Wahrscheinlichkeit Tabakraucher. Kinderärzte warnen: Werbung und Marketing für E-Zigaretten (z.B. auf Twitter oder um Schulen) zeigte erschreckende 'Erfolge' bei Jugendlichen, besonders Juul in Nordamerika, wo Nikotingehalt und Marketing noch nicht so begrenzt sind wie in der EU. Allerdings hat Juul die EU-Vorschrift für Fluids durch einen größeren Docht kompensiert, durch den dreimal so viel Nikotin abgegeben wird wie in Juul für den US-Markt. Andere E-Zigaretten können die Nikotinabgabe von bestimmten Nikotinsalzen durch Erhöhung der Spannung steigern oder es werden Suchtverstärker zugesetzt. Moderne aromatisierte E-Zigaretten wie Juul sind so süchtig machend wie Tabakzigaretten und bei Jugendlichen war ein Trend zu süßen Aromen zu beobachten. Aromen, Menthol, Süßstoffe und Antitussiva sollen den Hustenreiz beim Inhalieren unterdrücken, machen Zigaretten aber noch gefährlicher. Auch Schüler, die E-Zigaretten nur probierten, wurden danach häufiger zu Tabakrauchern. Das Probieren "rauchloser Zigaretten" verdreifacht das Risiko von Kindern und Jugendlichen, Raucher zu werden. Die Erinnerung von Kindern an E-Zigarettenwerbung ist ein Prädiktor für deren spätere Verwendung und Kinder, die bis zum Probieren von E-Zigaretten nie geraucht hatten, wurden nach dem E-Zigarettenkonsum häufiger Raucher als ohne das Probieren von E-Zigaretten. Die E-Zigarettenindustrie vergab sogar Stipendien, um Schüler in die Nikotinsucht zu locken. Der Einstieg in die Nikotinsucht erfolgt durch E-Zigaretten früher. Von Nierauchern der 10. Schulstufe, die E-Zigaretten probierten, hatten ein halbes Jahr später schon 22% Erfahrung mit Tabak (im Vergleich zu 10% bei der Kontrolle ohne E-Zigarette). Auf dem z.T. jahrelangen Weg vom Experimentieren mit Zigaretten bis zum täglichen Konsum von Tabak scheinen E-Zigaretten eine zunehmend wichtigere Rolle zu spielen. Schon 6 Monate nach E-Zigarettenkonsum wurde bei Schülern eine Progression zu häufigerem oder intensiverem Tabakkonsum beobachtet. Besonders die frühe Verwendung von E-Zigaretten war mit späterem Tabakrauchen assoziiert, auch noch im College. Bei 11-18-jährigen Briten fand sich die Progression vom Dampfen zum Rauchen schon nach 4-6 Monaten. US Schüler der 12. Schulstufe, die noch nie Tabak geraucht, aber E-Zigaretten probiert hatten, berichteten ein Jahr später 4,8-mal häufiger Tabakrauchen. Früher Beginn des E-Zigarettenkonsums ist mit späterem Konsum von Tabak und Alkohol assoziiert und auch mit Fehlverhalten, das zu Schulentlassung oder Arrestierung führt. Eine Untersuchung in Paris zeigte, dass 8% der Schulkinder schon mindestens einmal E-Zigaretten probiert hatten, in Deutschland waren es 2012 bereits 5% in der 7. Schulstufe und für ein Viertel davon war es die erste Erfahrung mit Nikotin. Bei kanadischen Teenagern verdoppelten E-Zigaretten das Risiko, ein Tabakraucher zu werden und in den Connecticut stieg die Wahrscheinlichkeit, nach E-Zigarettenkonsum ein Tabakraucher zu werden, sogar auf das 7-fache. Unter 18-24jährigen U.S. Konsumenten von E-Zigaretten hatten 40% noch nie geraucht. Schon ein Jahr nach Zigarettenkonsum wurde auch die Assoziation mit Alkohol signifikant. Angaben über den Nikotingehalt sind unverlässlich. Besonders viele Schadstoffe werden beim abwechselnden Konsum von E-Zigaretten und Tabakzigaretten aufgenommen. E-Zigaretten beeinträchtigen die Lungenfunktion und erhöhen das Asthmarisiko um 48%. Ultrafeinstaub in der Schwangerschaft erhöht das Asthmarisiko des Kindes. Mit respiratorischen und kardiovaskulären Schäden ist auch bei aktivem Konsum von E-Zigaretten zu rechnen. Lebensgefährliche akute Lungenschäden ("EVALI") traten 2019 in den USA auf (z.T. durch Zusatz von Vitamin-E-Azetat). Trotz Defektheilung nach EVALI bleiben viele von der E-Zigarette abhängig. E-Zigaretten geben auch Karzinogene ab. Aromen von E-Zigaretten (auch nikotinfreier) sind bei Inhalation oft toxisch, u.a. für die Spermien. Nach Konsum von E-Zigaretten wurden bei einigen Jugendlichen Krampfanfälle beobachtet. Verbrennungen durch E-Zigaretten nehmen zu. Von einigen Fällen wurde berichtet, bei denen die E-Zigarette im Mund explodierte. Bei anderen Fällen wurden Kleider in Brand gesetzt (Video). Der "Dampfer" gibt Feinstaub, Nikotin und andere Schadstoffe an die Umgebungsluft ab, die von anderen als Passivrauch ("aus zweiter Hand") direkt eingeatmet oder als THS aufgenommen werden. Kinder werden besonders durch Nikotin aus dritter Hand gefährdet, weil es durch die Haut aufgenommen wird. Das Verschlucken des Inhaltes einer Füllung kann für Kleinkinder tödlich sein. Bisher wurden nur wenige Todesfälle dokumentiert und die meisten Kinder haben die Liquids erbrochen oder wurden gleich intubiert, nachdem sie ins Coma gefallen waren und konnten so gerettet werden. Aus Tierversuchen ist abzuleiten, dass die Schwangere durch Nikotin über die Nabelschnur die normale Hirnentwicklung ihres Kindes gefährdet, evt. sogar durch nikotinfreie Aromen. Mit Süß- und Aromastoffen werden Schüler verführt und ihnen E-Zigaretten und E-Shishas angeboten, die sich im Federpenal verstecken lassen. Aromatische E-Zigaretten erleichtern Jugendlichen den Einstieg ins Tabakrauchen und erschweren jungen Rauchern den Ausstieg. Konsumenten von E-Zigaretten entwickeln häufiger einen problematischen Alkoholkonsum. Im Internet finden sich Anleitungen zum Mischen der Füllungen billiger offener Systeme von E-Zigaretten mit illegalen Drogen. Besonders beliebt scheint Cannabis zu werden, wobei der "Dampf" aus Haschischöl und Δ-9-Tetrahydrocannabinol (THC) eine stärkere Wirkung hat als das Rauchen von Marihuana. Beim Rauchstopp sind E-Zigaretten keine Hilfe, sondern ihre Verkaufsstellen, ihre Werbung (TV, Internet und am Verkaufsort) sowie die mangelhafte Kontrolle fördern den Einstieg in die Nikotinsucht. Für alle Zigaretten gilt, dass die Dichte der Verkaufsstellen mit dem Konsum korrelliert, besonders in ärmeren Stadtvierteln. Die Regulierung von 2016 in U.S.A.war ein wichtiger erster Schritt, müsste aber auch Aromen wie Menthol beinhalten und das Marketing (z.B. über soziale Medien) an Kinder und Jugendliche, denen hohe Nikotindosen mit E-Zigaretten wie Juul (mit USB oder als Schreibgerät getarnt) in der Schule angeboten werden, wirksamer unterbinden. In Österreich wurden Tabakprodukte und E-Zigaretten konsequenterweise gleich behandelt bei Verboten der Werbung, des Versandhandels und der Verwendung. Eltern in Australien und USA fordern strengere Gesetze gegen E-Zigaretten zum Schutz der Jugendlichen.

Ich habe gehört, dass es meinem Kind schadet , wenn ich jetzt in der Schwangerschaft zu rauchen aufhöre, weil das Kind dann Nikotinentzugserscheinungen bekommt?
Diese Lüge ist vielleicht von der Tabakindustrie in Umlauf gebracht worden! Ihrem Kind kann es gesundheitlich nur nützen, wenn Sie sofort aufhören. Die Durchblutung des Mutterkuchens, der Ihr Kind ernährt, wird sofort besser, wenn seine Gefäße nicht mehr durch Nikotin verengt werden und die Gefahr eines Aborts oder einer vorzeitigen Ablösung der geschädigten Placenta nimmt ab. Auch die Sauerstoffversorgung Ihres Kindes wird sofort besser, wenn sein Blut nicht mehr durch das giftige Kohlenmonoxid belastet wird, das Sie ihm mit jedem Zug aus Ihrer Zigarette zuführen. Das Herz Ihres Kindes muss rascher schlagen, wenn Sie eine Zigarette rauchen und es bekommt weniger Sauerstoff und Nährstoffe. Nikotin reichert sich im Kind und im Fruchtwasser an, weil es dort langsamer abgebaut wird. Das Untergewicht von Neugeborenen dürfte auf ultrafeine Partikel (durch Aktiv- und Passivrauchen und die Belastung der Außenluft mit Dieselruß) sowie auf die durch Nikotin ausgelösten Durchblutungsstörungen zurückzuführen sein, die Plazenta, Nabelschnur und Fetus betreffen. Über Tabakwirkungen auf die Placenta werden Immunfunktionen und die Stresshormone des Kindes gestört. Die Kinder kommen auch öfter unreif und mit Lungenproblemen zur Welt und ihre Lungenfunktionsbeeinträchtigung durch Nikotin kann nur teilweise und vorübergehend durch Einnahme von Vitamin C in der Schwangerschaft kompensiert werden. Je früher Sie zu rauchen aufhören, desto geringer wird das Risiko einer Frühgeburt. Österreich hatte 2008 mit rund 30% eine hohe Raucherquote sowie hohe Passivraucherquoten unter Schwangeren und demzufolge mit fast 9% viele Frühgeburten, mehr als in anderen europäischen Ländern. Die Rate konnte zwar bis 2020 auf 7% gesenkt werden, aber nicht bei niedrigen Sozial- und Bildungsschichten, bei denen jüngere Schwangere besonders häufig rauchen und auch nicht bei der Landbevölkerung oder in Bezirken mit hoher Dichte an Tabakverkaufsstellen (inklusive Automaten). Durch Rauchen und Alkohol verdreifacht sich das Risiko einer Totgeburt. Häufig kommt es durch das Rauchen der Mutter zum fetalen Tabaksyndrom und zu Infektionen von Mittelohr, Atemwegen, Lunge und Darm. Manchmal entwickeln die Kinder sogar lebensbedrohliche Lungen- und Darmerkrankungen. Es kommt in der Schwangerschaft auch häufiger zu Missbildungen wie Lippenspalten, Missbildungen an Fingern, Klumpfuß, aber auch schweren Geburtsdefekten an Nervensystem, Herz (Septum) und Lunge, vermutlich durch Nikotin und andere Alkaloide der Tabakpflanze, weiters zum gehäuften Auftreten von Fehl-, Früh- und Totgeburten sowie Todesfällen kurz nach der Geburt, sogar wenn die Mutter ihren Zigarettenkonsum auf unter 5 Stück pro Tag reduziert oder nur passivraucht. Deshalb müssen Sie ganz aufhören und sollten auch kein Nikotin (Pflaster, Kaugummi, usw.) verwenden. Auch die Knochen des Kindes werden durch das Rauchen der Mutter brüchiger. Doch wenn Sie spätestens im ersten Trimenon aufhören, können Sie noch die meisten Gefahren für Ihr Kind verhindern. Denn am stärksten wirkt Tabak auf das Gehirn des Kindes in der Spätschwangerschaft. Kinder rauchender Mütter zeigen im EEG schlechtere Reaktionen auf akustische Signale, was mit späteren Defiziten bei Aufmerksamkeit, Spracherwerb und sozialer Interaktion in Zusammenhang gebracht wurde. Durch Tabakrauchbelastung im Mutterleib kann das Kind später selbst nikotinsüchtig werden. Im Tierexperiment führt intrauterine Nikotinbelastung zu Genveränderungen im Suchtzentrum des Gehirns. Durch Verzicht auf die Zigarette machen Sie Ihr Kind widerstandsfähiger gegen Umweltschadstoffe (z.B. PCB), ersparen sich Geburtskomplikationen und verringern das Risiko einer Schädigung für Ihr Kind, einerseits durch bessere Sauerstoffversorgung und andererseits auch durch eine bessere Abwehr von Sauerstoffradikalen und Krankheitserregern wie z.B. Meningokokken. Schon bei der Geburt sind bei Kindern rauchender Mütter Störungen der Funktion von Gehirn und Hörorgan nachweisbar, die später bei den Kindern Denken und Hören beeinträchigen, besonders wenn sie auch nach der Geburt weiter passivrauchen müssen. Das Risiko für Neurodermitis und allergisches Asthma ist erhöht. Entwicklung, Wachstum und Reifung von Lunge und Gehirn sind gestört und Schulleistungen sind reduziert. Die Netzhaut Ihres Kindes bleibt dünner. Das Rauchen der Mutter schädigt die Erbsubstanz des Kindes durch Methylierung. Fetale Leukozyten zeigen kürzere Telomere (ein Indikator für vorzeitiges Altern) und sogar Blutzellen des Vorschulkindes "erinnern" sich noch an die Tabakrauchbelastung im Mutterleib. "Dampfen" der Schwangeren führt ähnlich wie Rauchen zu neurologischen Störungen beim Kind, mit pathologischen Reflexen. Die Verwendung von Snus in der Schwangerschaft führt bei den sechsjährigen Nachkommen zu höherem Blutdruck. Manche Schäden, die Mütter durch Rauchen in der Schwangerschaft ihren Kindern zufügen, werden erst Jahre später sichtbar (z.B. Schlaf- Störungen, verzögerte Lungenreifung, Infekt- und Asthmaanfälligkeit, Atopie, Diabetes, Fettstoffwechselstörung mit hohen Triglyceriden und geringem Schutzcholesterin, Hochdruck (durch prä- und postnatales Passivrauchen), Hörverluste, Kopfschmerzen, komplexe Verhaltensstörungen wie Hyperaktivität mit Konzentrationsstörungen (ADHD), Lernprobleme, Leseschwäche, Sprachschwäche, asoziales Verhalten, Schwererziehbarkeit, Aggressivität, psychiatrische Symptome, häufigeres Auftreten von Schizophrenie, Autismus, Tourette Syndrom, Bedarf an Psychopharmaka, Wachstumsstörung, Adipositas (auch durch Zigaretten des Vaters), gestörte Hodenfunktion, frühere Menarche). Kinder von Raucherinnen haben schon bei der Geburt ein kleineres Gehirn und bleiben später in Motorik, Artikulation, Rhythmusgefühl, auditivem Gedächtnis, Sprachverständnis und Intelligenz hinter ihren Altersgenossen zurück. Die feinmotorische Entwicklung des Kindes leidet besonders durch den Konsum von Alkohol und Tabak in der Schwangerschaft. Luftschadstoffe scheinen vor der Geburt vor allem die linke Hirnhälfte dauerhaft zu schädigen. Im Kleinkindalter ist das Risiko für Hirntumoren erhöht, besonders für Retinoblastom und Gliom. (Ein Risiko für Leukämie wurde bisher nur in Einzelstudien, aber nicht bei Metaanalysen gefunden). Ihr Kind wird (evt. schon im Schulalter oder erst als Erwachsener) häufiger Übergewicht, eine Stammfettsucht und möglicherweise einen Hochdruck entwickeln und es wird früher eine Gefäßwandverdickung und Gefäßverkalkung bekommen, wenn Sie (oder der Vater im gleichen Haushalt) während der Schwangerschaft rauchen. Im Tierversuch konnte nachgewiesen werden, dass auch reines Nikotin über Sauerstoffradikale zur Gefäßschädigung bei den Nachkommen führt, die später einen Hochdruck auslösen kann. Bei 6685 Müttern wurde nachgewiesen, dass ihr Tabakkonsum die Erbsubstanz ihrer Kinder verändert, wobei u.a. Schlüsselgene für Lungen- und Hirnentwicklung betroffen sind. Auch wenn die Mutter während der Schwangerschaft auf Nikotin verzichtet, aber nach der Geburt wieder mit dem Rauchen beginnt, kann Passivrauch beim Kind zu ADHD und Verhaltensstörungen führen, wobei ADHD noch verstärkt wird, sobald die Kinder selber zu rauchen beginnen oder zu E-Zigaretten greifen.. Kinder rauchender Eltern können auch als Erwachsene ihre Arterien nicht normal erweitern. Ihre Hirnarterien altern schon in der Kindheit um 3 Jahre rascher. Der Sohn einer rauchenden Mutter produziert später weniger Spermien und bei der Tochter kommt es zu einer früheren Menarche. Auch der Sohn eines rauchenden Vaters produziert weniger Spermien. Die Tochter einer rauchenden Mutter entwickelt eine kleinere Gebärmutter. Die Tochter eines rauchenden Vaters ist weniger lang fruchtbar. Raucht die Mutter, tragen die Kinder später als Erwachsene ein 3-Mal höheres Risiko für Asthma, Anfälle von Atemnot bzw. chronischen Husten (2-Mal), und schleimigen Auswurf (1,7-Mal). Dabei ist Passivrauchen des Ungeborenen stärker mit Asthma im Schulalter assoziiert als Passivrauchen im Schulalter. In der Gebärmutter scheinen männliche Kinder empfindlicher auf das Tabakrauchen der Mutter zu reagieren und nach der Geburt sind Mädchen empfindlicher für Passivrauch. Die Lungenentwicklung könnte nachhaltig durch Feinstaub und die beim Rauchen der Mutter in der Lunge des Fetus induzierten Nikotinrezeptoren gestört werden, besonders bei Kindern und Jugendlichen, die weniger Antioxidantien produzieren. Rauchen in der Schwangerschaft erhöht sogar noch das Autismus- und Asthmarisiko der Enkel und beeinflusst deren Wachstum geschlechtsspezifisch, möglicherweise über persistente und vererbbare Schäden an der (mitochondrialen?) DNA. Bei Söhnen rauchender Mütter leidet die Fitness. Das Asthmarisiko der Kinder ist auch höher, wenn ihr Vater in seiner Jugend (vor der Zeugung) geraucht hat oder Schweißer war. Kinder rauchender Mütter werden später häufig nikotinabhängig, selbst dann, wenn die Mutter nur in der Spätschwangerschaft raucht. Das wird durch die Nikotinwirkung auf das Gehirn des Ungeborenen verursacht, besonders bei Mädchen und vermutlich durch das Suchtgedächtnis. In Schweden führt dieses Suchtgedächtnis zur Abhängigkeit von Snus. In Finnland war eher das Rauchen des Vaters mit Suchtverhalten und psychischen Kranheiten ihrer Nachkommen assoziiert. Auch Tierversuche belegen, dass Nikotin vor der Geburt späteres Suchtverhalten fördert. Wenn die Mutter in der Schwangerschaft raucht, wird das wahrscheinlich später auch ihre Tochter tun. Kinder rauchender Mütter haben später ein höheres Risiko, an Schizophrenie zu erkranken. Auf die Welt kommen sie manchmal schon mit einem Zwerchfellbruch, werden infolge unauslöschlicher Nikotinspuren in ihrem Gehirn später häufiger fettleibig und haben ein höheres Risiko für Gallensteine, Diabetes und Darmkrebs, wobei die Pathogenese nur zum Teil verstanden ist. Geringe Körpergröße und niedriges Geburtsgewicht kann eine Folge des Rauchens der Mutter sein und (evt. über die Tradierung der Rauchgewohnheiten) eine Ursache für Herzkreislauf- und Nierenerkrankungen bei den Nachkommen. Die Tabakrauchbelastung im Mutterleib oder als Kind ist ein Risiko, später Vorhofflimmern zu entwickeln. Tabakrauch führt im Tierversuch zu genetischen Veränderungen bei den Nachkommen mit unabsehbaren Folgen. Im Harn von Neugeborenen sind Karzinogene nachweisbar, die ihre Mütter aus Zigaretten aufgenommen haben. Auch Nikotinersatz sollte in der Schwangerschaft und Stillzeit vermieden werden und darf keinesfalls verwendet werden, wenn das Rauchen nicht völlig eingestellt wurde. Denn Nikotin fördert Missbildungen, z.B. Gaumenspalten, auch in Form von Lutschtabak oder E-Zigaretten; es wird im Stoffwechsel zum Teil in krebsförderndes NNN umgewandelt und hinterlässt als Suchtgift im Gehirn des Ungeborenen seine unauslöschlichen Spuren, ebenso NNK, das auch die Entwicklung der Lunge stört. Schon in der 11.-21. Schwangerschaftswoche fanden sich bei Ungeborenen in der Leber Stoffwechselstörungen und DNA-Methylierungen, die persistieren. Tabakrauch führt zu Schädigungen mehrerer Gene bei den Nachkommen und bei Müttern lassen sich in der Placenta epigenetische Veränderungen nachweisen, die sogar noch auf das Rauchen vor der Schwangerschaft zurückführbar sind. Auch das Rauchen des Vaters fördert Asthma bei Kindern. Wenn der Vater vor dem 15. Geburtstag mit dem Rauchen begann oder seine Mutter rauchte, während sie mit ihm schwanger war, entwickelt sich die Lungenfunktion bei den Nachkommen schlechter. Seit Minister Außerwinkler einen Harntest beim Mutter-Kind-Pass verlangte, um allen rauchenden Schwangeren die nötige Beratung (samt Belohnung fürs Nichtrauchen) zukommen zu lassen, ist leider in Österreich nur mehr wenig zum Schutz von Mutter und Kind geschehen. Dabei weiß man heute, dass sogar das Passivrauchen die Versorgung des Kindes über die Placenta verschlechtert, die Wahrscheinlichkeit einer Totgeburt verdreifacht und schwere Missbildungen (Neuralrohrdefekte, Herzfehler) erhöht. Aktivrauchen der Schwangeren wäre im Serum oder mit einem einfachen Harnstreifentest nachweisbar und sollte den Arzt immer veranlassen, die Mutter zum Rauchstopp zu bewegen. Bei empfindlicheren Tests ist zu berücksichtigen, dass auch das Passivrauchen der Schwangeren ihre Harnwerte erhöht. Nach Rauchverboten in der Gastronomie nahm das Kotinin bei Schwangeren ab. Wegen des beschleunigten Stoffwechsels haben Schwangere geringere Kotininwerte, aber ein hohes Risiko. Ein Harn- oder Bluttest ist aber jedenfalls verlässlicher als die Befragung, erfasst auch Passivrauchen und hilft es zu reduzieren. Ohne Kotininmessung wird die Häufigkeit des Passivrauchens unterschätzt. E-Zigaretten der Mutter schaden der Entwicklung des ungeborenen Kindes (Hirn, Lunge, Knochen) ähnlich wie Tabakzigaretten. Die Schwangerenberatung sollte berücksichtigen, dass Raucherinnen depressiver, neurotischer und schlechter informiert sind. Depressive Phasen treten bei der Mutter nach der Geburt häufiger auf, wenn sie in der Schwangerschaft raucht. Investitionen in den Rauchstopp während der Schwangerschaft machen sich für Mutter und Kind bezahlt, wobei die Motivation der Mutter durch einen Kotinintest bei der ersten Mutter-Kind-Pass-Untersuchung verbessert werden könnte. Bildungsferne Schichten lassen sich schwerer aufklären, wären aber für finanzielle Anreize empfänglich. Nachdem in Österreich die finanzielle Belohnung des Nichtrauchens in der Schwangerschaft im Rahmen der Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen leider nicht durchgeführt wurde, sind die wirksamsten Maßnahmen gegen das Rauchen in der Schwangerschaft rauchfreie Arbeitsplätze und Gaststätten, eine Erhöhung der Zigarettenpreise und Bewegung (Sport). Nach dem Rauchverbot in irischen Gaststätten brachten die Mütter mehr normalgewichtige Kinder zur Welt. Auch an Uruguay könnte sich Österreich ein Beispiel nehmen. Rauchende Mütter sollten darüber aufgeklärt werden, dass sie auch ihr eigenes Risiko erhöhen, schon während der Schwangerschaft und bei der Geburt, aber auch danach (z.B. postpartale Depression) und sogar langfristig (z.B. Verdreifachung des Herz-Kreislauf-Risikos). Zur Behandlung von Depressionen in der Schwangerschaft gehört auch eine Raucherentwöhnung. Sogar Passivrauchen fördert Depressionen bei der Mutter. Eine Frühgeburt zeigt ein kardiovaskuläres Risiko der Mutter an.

Schützt Rauchen Schwangere vor Eklampsie?
Nein, nur Blutdruck-, Gewichts- und Harnkontrollen. Der scheinbare Schutz vor Eklampsie in einzelnen Studien scheint auf Selektionsbias (junge Schwangere ohne Hochdruck), Klassifikationsfehlern der "Praeeklampsie" und anderen systematischen Fehlern zu beruhen und beweist jedenfalls keine positive Wirkung von Nikotin auf den Schwangerschaftsverlauf, im Gegenteil: das Weiterrauchen fördert Komplikationen für Mutter und Kind. Die Schwangerschaft hilft beim Nikotinentzug, das Aufhören fällt dem Kind zuliebe leichter. Auch der Vater sollte schon frühzeitig motiviert werden, aufzuhören, weil das Passivrauchen der Mutter dem Ungeborenen schadet. Auch den Vater, der nicht in Gegenwart der Schwangeren raucht, soll der Arzt spätestens bei der Geburt des Kindes darauf aufmerksam machen, dass er auf die Zigarette zu Hause weiterhin verzichten muss, wenn er sein Kind liebt. Denn er schleppt sogar als "Balkonraucher" Schadstoffe in die Wohnung ein, sodass sich Karzinogene aus seinen Zigaretten im Harn seines Kindes nachweisen lassen.

Ich habe eine Wasserpfeife probiert. Kann das meinem ungeborenen Kind schaden?
Ja, vor allem Kohlenmonoxid,das im Shisha-Rauch höher ist als im Zigarettenrauch, aber auch Nikotin, Schwermetalle und Karzinogene.

Wann Rauchstopp bei Familienplanung?
Möglichst schon vor Eintritt der Schwangerschaft, auch um das Risiko einer Tubenschwangerschaft oder einer Totgeburt zu reduzieren. Der Vater sollte gleichfalls schon zum Zeitpunkt der Befruchtung rauchfrei sein, um das Leukämie-Risiko seines Kindes zu reduzieren. Außerdem steigt nach dem Rauchstopp die Fruchtbarkeit an und Kinderwunsch wird leichter erfüllt. Sowohl aktives wie passives Rauchen vermindert die Fertilität und führt zu einer Verkürzung der fruchtbaren Lebenszeit.

Bin ich als Schwangere durch Passivrauchen mehr gefährdet als andere?
Ja, (z.B. bei der Geburt eine Depression zu bekommen) und vor allem ist Ihr Kind gefährdet, zu früh oder untergewichtig geboren zu werden und als Säugling an Mittelohrentzündung, Gastroenteritis oder Infektionen der Atemwege zu erkranken. Nach Rauchverboten wurde eine Abnahme von Frühgeburten nachgewiesen. Auch untergewichtige Neugeborene nahmen nach dem Rauchverbot in der Gastronomie ab. Meiden Sie Tabakrauch, damit sich Ihr Kind normal entwickelt und halten Sie sich in sauberer Luft auf, damit es nicht durch Feinstaub zu Entzündungen in der Gebärmutter und Atemproblemen beim Neugeborenen kommt. Vor allem die Hirnentwicklung Ihres Kindes kann gestört werden, wenn Sie passiv rauchen. Dadurch kommt es später häufig zu Aufmerksamkeitsstörungen und manche Kinder zeigen Aggression, einen verzögerten Spracherwerb sowie eine schlechtere Entwicklung der Intelligenz. Auch wenn Sie selbst nicht aktiv rauchen, sondern nur passiv, wird die Erbsubstanz Ihres Kindes geschädigt, wie im Nabelschnurblut nachweisbar und Ihr Kind entwickelt in der Folge ein höheres Risiko für neurologische Störungen, Krebs und Infektionen der Atemwege sowie für Asthma (Buben besonders, wenn die Mutter in der Schwangerschaft zusätzlich Feinstaub aus der Stadtluft ausgesetzt ist). Als werdende Mutter sollten Sie sogar im Freien Abstand zu Rauchern halten. Das Risiko für Sie und Ihr Kind steigt mit der Nikotinbelastung, die durch Kotinin in Ihrem Harn nachweisbar ist. Eine gute Mutter geht für ihr Kind jedem Rauch und E-Zigaretten-"Dampf" aus dem Weg und wird selbst in der Schwangerschaft und auch danach auf das Rauchen verzichten und ihrem Kind nicht die Schadstoffe aus der Zigarette über Nabelschnur, Atemluft und mit der Muttermilch weitergeben. Hüten Sie sich auch vor kaltem Rauch (THS), der Blutplättchen und -gerinnung beeinflussen kann.

Wie lang soll ich stillen?
Ein halbes Jahr ist zu empfehlen. Das stärkt Ihr Baby seelisch und körperlich (Antikörper gegen Infektionskrankheiten) und ist wahrscheinlich auch ein Schutzfaktor gegen eine spätere Nikotinsucht. Dagegen sollten Sie einen Luller nicht länger als 2 Jahre geben. Auch während der Stillzeit ist dringend vom Rauchen abzuraten, weil Ihr Kind Nikotin und andere Gifte aus der Zigarette über die Muttermilch aufnimmt, was möglicherweise zur vorzeitigen Verknöcherung seines Schädels führt. Aber hauptverantwortlich für das Risiko eines plötzlichen Säuglingstodes oder einer schweren Lungenentzündung ist Tabakrauch in der Raumluft. Der "Stress" wird von jungen Müttern oft als Grund genannt, weshalb sie nach der Geburt ihres Kindes wieder zu rauchen beginnen, doch wird Stress durch Nikotin verschlimmert: Immer nur kurzzeitig führt Nikotin über Dopaminfreisetzung scheinbar zur Erleichterung, während chronischer Serotoninmangel den Raucher stressempfindlicher macht.

Wieviele Kinder müssen passiv rauchen ?

Weltweit etwa 40%. Jährlich sterben fast 170.000 daran und noch mehr tragen bleibende Schäden davon oder werden schließlich selbst Raucher. In Österreich müssen mehr Kinder passiv rauchen als in den meisten EU-Staaten, besonders in den größeren Städten, wo der Raucheranteil höher ist und die Mehrzahl der Raucher keine Rücksicht auf Kinder nimmt. Das Rauchverbot im Auto beim Mitführen Minderjähriger könnte zwar durch die Polizei kontrolliert werden, aber in Österreich wurde nie dokumentiert, wie oft dafür ein Bußgeld von 50 € eingehoben wurde. Die Passivrauchbelastung von Kindern ist höher als bei Erwachsenen (überall, sogar in fortschrittlicheren Ländern wie Canada). Auf Elternangaben sollten sich Kinderärzte nicht verlassen, sondern zumindest bei Asthmakindern einen Harn- oder Speicheltest auf Kotinin machen lassen. In Haaren von Babies sollte die Nikotinkonzentration unter 1 ng/mg liegen. In England wurden 13 327 Kinder auf Kotinin getestet und bis 2012 im Mittel eine Abnahme auf 0.11 ng/ml Speichel festgestellt, da  im Zuge der gesetzlichen Maßnahmen von 2007 und voangehender Kampagnen viele Eltern das Rauchen auch zu Hause einstellten (allerdings werden diese Erfolge zuletzt durch neue Nikotinprodukte wieder gefährdet, wobei zu erwarten ist, dass die Cotininwerte der Kinder durch Passivdampfen wieder ansteigen werden). Die Einführung eines strengen gesetzlichen Nichtraucherschutzes, höherer Tabaksteuern, mit Unterstützung von Rauchern beim Rauchstopp (wie von der WHO empfohlen) hat weltweit die Gesundheit der Kinder verbessert: vor allem Asthma und Lungenentzündungen nahmen dadurch ab. Rauchverbote in Lokalen hatten zur Folge, dass auch zu Hause seltener geraucht wurde, Frühgeburten abnahmen und weniger Kinder wegen Asthma ins Spital eingeliefert wurden. Auch auf allen Kinderspielplätzen sollte das Rauchen verboten werden.

Zigarettenautomaten verbieten oder elektronisch aufrüsten?
In Europahaben die meisten Staaten (Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland Großbritannien, Island, Kroatien, Lettland, Littauen, Polen, Rumänien, Russland, Slowakei, Slowenien, Ukraine, Ungarn und Zypern) Zigarettenautomaten verboten und fast alle (bis auf Österreich, Belgien, Luxemburg) das Bezugsalter für Tabak auf 18 Jahre erhöht, aber die in Österreich dafür zuständigen Minister wichen dieser Entscheidung immer aus, weil ihnen das Geschäft von Japan Tobacco wichtiger war. Erst die Jugendanwälte und -referenten der Länder erreichten 2019 die Anhebung der Altersgrenze, aber ohne Unterstützung des Bundes beim Mystery Shopping aus Mitteln der Tabaksteuer und ohne Abschaffung der Zigarettenautomaten, deren elektronische Alterskontrolle versagte. An Babyphotos auf Feuerzeugen und am Spielzeug, mit denen Kinder in Trafiken gelockt und dort dem Tabakrauch und der Zigarettenwerbung ausgesetzt werden, sehen Sie, welch geringen Stellenwert der Schutz von Kindern und Jugendlichen in Österreich hat. Wenn Sie auch der Meinung sind, dass Zigarettenautomaten mit Jugendschutz und WHO-Rahmenübereinkommen unvereinbar sind, schreiben Sie an das Finanz- und Wirtschaftsministerium, mit Kopie an <office@mvg.at>.

Rauchverbote im Gasthaus führen doch dazu , dass zu Hause noch mehr geraucht wird, zum Leidwesen der Kinder?
Nein, das wurde nur von der Tabakindustrie behauptet, aber bisher weder in Wohnungen noch Autos nachgewiesen, sondern das Gegenteil. Zu Hause nahm das Rauchen dadurch um 28% ab, wie eine Metaanalyse von 15 Studien zeigte. Denn Rauchverbote in der Öffentlichkeit sind eine unverzichtbare Maßnahme zur Denormalisierung des Rauchens und Verminderung seiner sozialen Akzeptanz. Sobald Tabakrauch als Luftverschmutzung bewusst wird, gehen Eltern zu Hause auf den Balkon oder in den Garten, um zu rauchen (oder lehnen sich dabei wenigstens aus dem Fenster) und viele rauchen auch gar nicht mehr vor ihren Kindern, sodass deren Gefährdung auch daheim abnimmt, ebenso im Auto. Nach dem Rauchverbot in der Gastronomie kam es zur Abnahme der Spitalsaufnahmen von Kindern wegen Asthma. Binnen eines Jahres nach konsequenter Einführung von Rauchverboten nahmen Frühgeburten und Hospitalisierungen von Kindern wegen Asthma um je 10% und wegen Lungenentzündung um 19% ab. Totgeburten wurden um fast 8% reduziert. In allen Ländern, die Rauchverbote einführten, fand sich ein positiver Einfluss auf die Kindergesundheit, wenn die Zeitreihen die genauen Zeitpunkte berücksichtigten, wobei der größte Effekt dort zu sehen war, wo vor dem Rauchverbot noch keine Schutzmaßnahmen wirksam waren und mit Einführung dann aber konsequent und flächendeckend umgesetzt und streng überwacht wurden. Mit dem Wegfall der Sichtbarkeit des Rauchens (als scheinbar erstrebenswertes Erwachsenenprivileg) in der Gastronomie und daheim nimmt auch die Verführung Jugendlicher ab. Dagegen wird in Österreich Passivrauchen noch immer verharmlost und rücksichtslose Raucher rauchen trotz Verbot im Auto vor ihren Kindern.

Wieso werden Kindern Zigaretten verkauft?
Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Frankreich, Finland, Irland, Italien, Lettland, Littauen, Polen, Rumänien, Schweden, Slowakei, Spanien, Tschechien, Ungarn, Vereinigtes Königreich und Zypern haben den Verkauf bis zum 18. Lebensjahr verboten. In Österreich verbieten Landesgesetze den Verkauf bis zum 18. Lebensjahr erst seit 2019 und das wird noch nicht wie in allen Bundesländern durch Testkäufe überwacht, obwohl die Jugendschutzgesetze nicht nur in Vbg, OÖ, Stmk, sondern auch in Bgld und Ktn diese Möglichkeit vorsehen und NÖ, Sbg, Tirol und Wien bald folgen möchten. Wer Ihrem Kind seit 2019 Zigaretten (ab 2024 auch Zigarren, Zigarillos) verkauft hat, könnte aus dem Barcode auf der Schachtel abgelesen und der Dealer bestraft werden!  Zigarettenautomaten sollten abgeschafft werden und der Verkäufer müsste bei wiederholten Verstößen gegen den Jugendschutz seine Lizenz verlieren. Die dzt. Praxis in Österreich spielt nur der Tabakindustrie in die Hände, indem sie die Begehrlichkeit für Jugendliche durch das offizielle Verbot steigert, aber sich nicht um seine Einhaltung kümmert. Dass es auch anders geht, beweisen Studien. Für Nikotinbeutel gibt es noch keine Lizensierung und sie dürfen überall verkauft werden, was die Kontrolle ihrer Verbote  nach Jugendschutzgesetzen der Länder unmöglich macht. Kindersichere Feuerzeuge wären schon lange möglich, aber die Industrie versucht lieber schon Kleinkinder zum Spiel damit zu verlocken. Zur Denormalisierung des Rauchens wären Rauchverbote in der Öffentlichkeit erforderlich. Die Überwachbarkeit dieser Verbote sucht die Industrie durch Nikotininhalatoren zu unterminieren, denen sie die Form von Zigaretten gibt. Würden diese Inhalatoren nur zur empfohlenen Tabakentwöhnung eingesetzt, wäre die Zigarettenform entbehrlich. So aber soll auch dort, wo das Rauchen bereits verboten ist, die E-Zigarette in der Werbung und als normales Erwachsenenverhalten für Kinder überall sichtbar bleiben. Leider werden auch noch immer Schoko-, Kaugummi- und andere süße Kinder-Zigaretten verkauft, die eine Imitation des Rauchverhaltens bei Kindern und späteres Tabakrauchen fördern. Am Buffet des stadteigenen Freibades "Parkbad" in Linz werden z.B. Kinder animiert, mit Kaugummi-Zigaretten zu spielen.

Wieso werden Zigaretten im Internet angeboten?
Das Recht auf einen freien Internetzugang entbindet den Staat nicht von seiner Pflicht, die Einhaltung von Werbeverboten und anderen Gesetzen zum Schutz von Kindern, Konsumenten, etc. zu kontrollieren. Melden Sie Verstöße an ombudsstelle.nrs@bmg.gv.at. Auch der Vertrieb nikotinhältiger Nachfüllpackungen von E-Zigaretten ist verboten. Akute Vergiftungsgefahr mit evt. Todesfolge besteht für Kleinkinder durch Verschlucken der Nachfüllungen, aber auch die Resorption der Flüssigkeit über die Haut kann akute Vergiftungen auslösen. E-Zigaretten haben ein hohes Missbrauchspotential, weil sie nicht kratzen und wegen des unkontrollierbaren Zugangs über das Internet. Selbstverständlich wird kein Anbieter sagen, er ziele mit einer giftigen und suchterzeugenden Substanz auf Kinder (weil er dafür ins Gefängnis käme), aber die Aromastoffe mancher rauchfreier Präparate entsprechen offensichtlich den Vorlieben von Kindern. Das spricht für sich.

Rauchfreie Filme: ist das nicht eine übertriebene Forderung?
Rauchende Filmidole verführen nachweislich Kinder zum Rauchen. Deshalb sind dem Tabakkartell Raucherszenen in Filmen viel Geld wert. Welcher Produzent kann da widerstehen? (Obwohl der durch Gewalt- und Sexszenen an Kindern angerichtete Schaden schwerer nachweisbar ist, gibt es dafür gottseidank Jugendverbote). Die Tabakindustrie folgt noch immer einem bewährten Rezept für ihre Werbung: "Stelle die Zigarette als eines der wenigen Mittel dar, durch die man Zugang zur Welt der Erwachsenen gewinnt (Initiation). Stelle die Zigarette als verbotenes Vergnügen dar. Stelle Situationen aus dem täglichen Leben junger Raucher dar, aber berühre dabei elegant die wichtigsten Symbole des Erwachsen- und Reif-Werdens. Versuche alles -im Rahmen des Erlaubten- um Zigaretten mit Hasch, Wein, Bier, Sex, usw. in Verbindung zu bringen. Vermeide das Thema Gesundheit". Schon kurze Rauchszenen haben Wirkung, besonders auf Jugendliche, die selbst schon Zigaretten versucht haben. Deshalb sollten Sie solche Szenen in Film und TV melden. Übrigens: die Idee zu dieser Aktion ging von Österreich aus: Bei der EU-Jugendkonferenz in Rom wurden wir aufgefordert, eine Pilotstudie zu machen, die auch erfolgreich durchgeführt und in Luxemburg vorgestellt wurde. Aber Kdolsky lehnte eine Kofinanzierung ab, sodass Deutschland die Führung dieses Projektes übernehmen musste und zum Erfolg führte.

Warum wurde das Mindestalter für Zigaretten auf 18 Jahre erhöht?
Das hilft, einen frühen Rauchbeginn zu verhindern, aber nur wenn dem Verkäufer der Entzug der Lizenz oder wenigstens eine Geldstrafe droht, wenn er bei Testkäufen durch Jugendliche der Gesetzesübertretung überführt wird. Die Mehrzahl der EU Staaten hat schon seit 2009 den Jugendschutz bis zum 18. Lebensjahr verlängert und 2013 waren in Europa nur mehr Belgien, Luxemburg, Mazedonien, Österreich und Teile der Schweiz rückständig. 2019 erhöhten auch in Österreich alle Bundesländer das Mindestalter auf 18 Jahre, bekamen aber vom Bund keine Unterstützung bei der Kontrolle. Je früher der Rauchbeginn, desto stärker die spätere Abhängigkeit und desto schwieriger der Rauchstopp. Auch ist bei einem Rauchbeginn in jungen Jahren früher mit kardiovaskulären Folgen und Lungenkrebs zu rechnen, während für Krebs im HNO-Bereich nur die Kumulativdosis von Tabak und Alkohol entscheidend zu sein scheint. Der Bezug von Rauch- und Nikotinwaren sollte lizensiert werden, um Kinder und Jugendliche besser vor der Tabakindustrie zu schützen.

Rauchen im Auto?
…ist dem Lenker in anderen Ländern wegen der Verkehrssicherheit verboten (z.B. Argentinien seit 2011). Aber wenigstens bei Anwesenheit von Kindern sollte niemand im Auto rauchen! Denn dort werden Kinder besonders hohen Konzentrationen von Feinstaub, Giften und krebsfördernden Stoffen ausgesetzt. Gesetze wie im Ausland (z.B. U.K., Frankreich, Italien, Griechenland, Zypern) wären nötig. Auch Raucher wären großteils mit einem Rauchverbot zum Schutz von Kindern im Auto einverstanden. Denn die hohen Schadstoffkonzentrationen im Auto gefährden Kinder ebenso wie Nichtanschnallen und können u.a. zu Asthma führen. Schon die Gifte, die ein Raucher im Auto hinterlässt, belasten nachfolgende Benutzer und werden von Kindern mit der Atemluft, über Mund und Haut aufgenommen. Es gibt auch Hinweise, dass schon Kinder durch das intensive Passivrauchen im Auto nikotinabhängig werden. Häufig wird dort im Auto geraucht, wo Aufklärung über das Gesundheitsrisiko des Passivrauchens fehlt, gesetzlicher Nichtraucherschutz schwach oder schlecht kontrolliert ist und Raucher in ihrer Rücksichtslosigkeit gegenüber Kindern durch die Tabakindustrie bestärkt werden. In Deutschland gaben Verfassungsjuristen dem Bundestag schon 2015 die rechtliche Grundlage für ein Rauchverbot beim Mitführen von Kindern im Auto, leider bisher ohne Erfolg. In Österreich wurde das Rauchverbot zwar in §12 (4) TNRSG verboten, wenn Minderjährige im Auto sind, aber Überwachung und Sanktionierung von Übertretungen lassen noch zu wünschen übrig.

Gibt es Broschüren für Eltern und Lehrer?
Ja, kostenlos, z.B. für Lehrer zur Verteilung an rauchende Eltern beim Elternabend, für Kinderärzte für das Wartezimmer und zur persönlichen Beratung, für Horte und Kindergärten und sogar auf Englisch, Türkisch, Kroatisch und Serbisch. Auch ein Leitfaden für Hebammen und Kinderärzte steht zur Verfügung, ebenso eine Broschüre für Schwangere.

Sind Kleinkinder besonders gefährdet?
Ihr Gehirn ist noch nicht ausgereift, ihre Abwehr ist noch unvollständig, Infektionskrankheiten und Tabakrauch verstärken einander und Lungenentzündungen verlaufen häufiger tödlich. Bei Serotoninmangel im Hirnstamm kann es beim Säugling sogar zum plötzlichen Tod kommen (SIDS). Das Risiko verdoppelt sich, wenn die Mutter eine Zigarette pro Tag raucht, bei mehr als 20 Zigaretten steigt es auf das Neunfache. Außerdem hat schon der Tabak- und Alkoholkonsum der Mutter während der Schwangerschaft einen Einfluss. Im Tierversuch sind (besonders durch die vorgeburtliche Nikotinbelastung) Hirnschäden nachgewiesen, die zu bleibenden Aufmerksamkeitsdefiziten und Denkstörungen führen und sogar auf die Enkel übertragen werden können. Nikotin greift in die Hirnentwicklung ähnlich ein wie manche Pflanzenschutzmittel. Passive Rauchbelastung im Kindesalter schafft außerdem die Grundlage für viele Herz- und Gefäßerkrankungen, die im Erwachsenenalter auftreten. Zellen im Blut, die für die Reparatur und die Instandhaltung der Blutgefäße zuständig sind, werden durch Passivrauchen früh geschädigt und um 30% vermindert. Schäden am Erbgut haben lang Zeit, sich zu einem Krebs zu entwickeln. Besonders empfindlich sind Stammzellen menschlicher Embryonen. Sie werden durch den Nebenstromrauch stärker geschädigt als durch den Hauptstromrauch, wobei sich sogenannte risikoärmere Zigaretten zum Teil sogar als schädlicher erwiesen. Raucher schleppen überdies auch mit ihrer Kleidung Karzinogene in die Umwelt des Kindes ein. EU-Länder mit höheren Tabakpreisen haben eine geringere Säuglingssterblichkeit. Ungeklärt ist bisher, ob die Benzol-Belastung der Kinder ein Leukämierisiko mit sich bringt. Aber als Spätfolge des Passivrauchens in der Kindheit wurde eine Häufung verschiedene Krebserkrankungen im Erwachsenenalter beobachtet. Außer durch Passivrauchen ist das Leben von Kleinkindern auch durch das Verschlucken von Zigarettenstummeln gefährdet. Zunehmend mehr österreichische Gemeinden folgen dem Beispiel von Italien u.a. Ländern: Graz, Villach, Hohenems,..aber bei der Durchsetzung der Rauchverbote auf Kinderspielplätzen gibt es noch Probleme. In Wien ist das Rauchen auf Kinderspielplätzen seit 2008 laut §10 der Grünanlagenverordnung verboten, aber Übertretungen wurden nicht bestraft. In Innsbruck trat dieses Rauchverbot 2015 in Kraft, aber die Umsetzung war mangelhaft.

Soll ich als Arzt die Eltern oder das Kind fragen, ob zu Hause geraucht wird?
Sie sollten beide fragen oder noch besser Harn, Speichel, Serum oder Haare des Kindes auf Kotinin prüfen und bei positivem Test den Eltern sagen, dass sie eine Kindesmisshandlung begehen.

Was hat das Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom (ADHD) mit Rauchen zu tun?
Wenn die Mutter in der Schwangerschaft raucht oder Nikotinersatz verwendet oder das Kleinkind Gifte aus dem Tabakrauch (oder auch andere wie z.B. Blei) aufnimmt, die auf das Gehirn wirken, können sich Störungen entwickeln, die von den Eltern zunächst oft nur als Hyperaktivität (zappelige Kinder, die nicht stillsitzen können) bemerkt werden, aber in der Schule als Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen auffallen. Der Teufelskreis schließt sich, wenn diese Kinder mit schlechten Schulleistungen selbst zu Rauchern werden. (Wenn sie dann -statt mit liebevoller Erziehung- mit Ritalin behandelt werden, erhöht sich ihr Risiko, suchtkrank zu werden und zu bleiben). Auch depressive Erkrankungen bei Kindern stehen mit dem Passivrauchen in Zusammenhang, wie Kotininanalysen nachwiesen.

Kann ein Morbus Perthes (Hüftkopf-Nekrose) von der Luftverschmutzung kommen?
Zusammenhänge mit Passivrauchen und mit Holzrauch sind beschrieben. Die bei der Verbrennung entstehenden Ultrafeinstäube dringen über die Lunge ins Blut ein und können so auch Knochenmark und Knochen erreichen. Allerdings ist noch unklar, ob dadurch Krankheiten auslösbar sind. Gesichert ist die Förderung der Osteoporose durch Passivrauchen, besonders vor der Geburt.

Wann darf das Sorgerecht entzogen werden?
Wenn Kinder verwahrlost werden, also z.B. frieren, hungern, Schmutzinfektionen oder Tabakrauchvergiftungen erleiden. Drogenabhängige - auch Raucher - fügen ihren Kindern großen Schaden zu. Der Staat darf in diesen Fällen nicht wegschauen. Wenn die Kinder krank oder tot sind, ist es zu spät. Unterlassene Hilfeleistung ist strafbar und Kinder sind nicht Eigentum der Eltern.

Hat eine Tabakfirma Anspruch auf Forschungsergebnisse an Kindern und Jugendlichen?
Nein, sie würde die Ergebnisse für Ihr Marketing missbrauchen. Nur jemand, der selbst im Sold der Tabakindustrie stand, kann so verrückte Forderung unterstützen.